Alois Glück

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Alois Glück sieht CSU in Personalfragen gespalten

Nach heftigem Streit im CSU-Bezirksverband Oberbayern hat Alois Glück die Verantwortlichen zur Mäßigung aufgerufen. Von den Sitzungen von Landtagsfraktion und CSU-Vorstand erwartet er wenig Konkretes. Von Hans Häuser, Julio Segador und Thomas Brecht

Über dieses Thema berichtet: Oberbayern am .

Es werde wohl ein ziemlich normaler Beratungstag und kein Tag der Entscheidungen, sagte Alois Glück dem Bayerischen Rundfunk. Der frühere Landtagsfraktionschef fordert aber, dass die CSU innerhalb der kommenden zwei Wochen einen Fahrplan für die offenen Personalfragen erarbeitet.


Seehofer unverzichtbar


Parteichef und Ministerpräsident Horst Seehofer solle erklären, ob er in einem überschaubaren Zeitraum ein Amt abgebe oder beide. Dafür seien verschiedene Modelle denkbar. Mit Blick auf die Situation in Berlin betonte Glück aber auch: Man könne derzeit nicht auf Seehofer verzichten.


Kritik an Söder


Deutliche Kritik übt Glück an der – nach seinen Worten – vergifteten Debatte innerhalb der CSU. Die Art der aktuellen Auseinandersetzung sei erschreckend. Er habe das in dieser Form noch nie so erlebt. Und er sieht dafür auch Verantwortliche:


"Das hat natürlich schon mit der Gefolgschaft von Markus Söder zu tun. Dort kommen die aggressiven Töne her, auch in der Art der Kritik. Bei der Frage der Urwahl, da kann man dafür oder dagegen sein, aber man kann nicht auf diesem Niveau Kritik üben an der Integrität einer Person." Alois Glück


Angriffe auf Aigner


Der mächtige CSU-Bezirksverband Oberbayern ist nach Glücks Einschätzung derzeit gespalten in der Frage, wer am besten geeignet ist für das Amt des Parteivorsitzenden oder des Ministerpräsidenten. Die jüngsten Angriffe auf die oberbayerische CSU-Chefin Ilse Aigner bezeichnete der frühere Landtagsfraktionschef als unqualifiziert. Die Debatte müsse bei der nächsten Bezirksvorstandssitzung Anfang Dezember aufgearbeitet werden.


Aigners Vorschlag einer Urwahl


Aigner hatte zur Klärung der offenen Personalfragen eine Urwahl ins Gespräch gebracht. Der Freisinger Landtagsabgeordnete Florian Herrmann reagierte mit den Worten, es könnten nicht irgendwelche Möchtegerns Ministerpräsident werden. Inzwischen hat sich Herrmann entschuldigt.