Der Probebetrieb für die Bahnstrecke Viechtach-Gotteszell im Bayerischen Wald wird um weitere drei Jahre verlängert. Das gab Verkehrsministerin Ilse Aigner (CSU) am Donnerstag per Pressemitteilung bekannt. Der Probebetrieb wäre im September, also kurz vor der Landtagswahl, ausgelaufen. Demnach unterstützen Aigner und Verkehrsstaatssekretär Josef Zellmeier (CSU) die Bemühungen des Landkreises Regen für eine dauerhafte Reaktivierung der Bahnstrecke. Mehr als vier Millionen Euro will der Freistaat pro Jahr zuschießen. Über diese Entscheidung muss jetzt noch der Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft abstimmen.
Rentabel? Rechnung gilt als nicht realistisch
Im betroffenen Landkreis Regen hatten sich Politiker für eine Verlängerung ausgesprochen, ein Verein startete auch eine Online-Petition deswegen. Der Probebetrieb soll zeigen, ob die Bahnstrecke zwischen Viechtach und Gotteszell rentabel betrieben werden kann. Weil der Landkreis Regen dünn besiedelt ist, ist aber offen, ob die nötigen Fahrgastzahlen erreicht werden. Diese Rentabilität müsse jetzt unter Beweis gestellt werden, betont Aigner. Mindestens 1.000 Personen pro Kilometer Streckenlänge müssen pro Tag mit dem Zug fahren. Diese Messlatte ist allerdings umstritten, weil sie in Bayern auch von bestehenden Nebenbahnen meist nicht erreicht wird.
In den 90ern stillgelegt
Die Bahnstrecke Viechtach-Gotteszell wurde in den 90er-Jahren stillgelegt und im September 2016 nach langen Verhandlungen für einen zweijährigen Probebetrieb reaktiviert. Der Landkreis Regen und viele Bahnunterstützer fordern einen Dauerbetrieb.