Es war ein kurioser Fund im August in einer Amberger Kirche: Der evangelische Pfarrer Joachim von Kölichen hat auf dem Altar der Paulanerkirche Kuverts mit mehreren Tausend Euro gefunden. Jetzt, ein gutes halbes Jahr später, geht der "Fund" in das Eigentum des Pfarrers über. Woher die Summe allerdings stammt, weiß nur Gott.
Geld wurde heimlich in die Kirche gebracht
Es war am 22. August 2017, gegen 18 Uhr. Joachim von Kölichen will seine Paulanerkirche absperren und entdeckt auf dem schlichten Altar drei mysteriöse weiße Kuverts. Drin stecken sage und schreibe mehr als 20.000 Euro - eine krumme Summe, in vielen verschiedenen Scheinen. Sie müssen heimlich in die Kirche gebracht worden sein, als sich dort gerade keiner aufhielt.
Die Überraschung war groß beim Pfarrer, und es keimten sofort auch Bedenken auf: Milzbrand-Erreger? Wunderbare Geldvermehrung? Ein edler anonymer Spender? Oder stammt das Geld aus einer kriminellen Quelle? Die Ermittlungen der Polizei liefen ins Leere, das Geld ging an das Fundamt der Stadt Amberg. Hier wurde es ein halbes Jahr verwahrt, gemeldet hat sich allerdings keiner, der es verloren haben könnte oder vermissen würde.
Geld fließt in Gemeindeprojekte
Am Montag bekam der Pfarrer einen Brief vom Fundamt, das Geld gehöre nun ihm als Finder. Am Vormittag teilt er deshalb dem Fundamt persönlich eine Kontonummer mit, auf die das hübsche Sümmchen dann überwiesen wird.
Gemeindeprojekte, in die das Geld fließen könnte, haben sich inzwischen mehrere aufgetan. Am Ende bleibt die Hoffnung, dass es tatsächlich als edle Spende gedacht war - oder Beten für ein zweites Wunder. Dass jemand doch noch sein schlechtes Gewissen erleichtert oder sein gutes Gewissen preisgibt.