2016 waren im Freistaat den Angaben zufolge 3.756 Biomasseanlagen installiert – das ist mehr als in jedem anderen Bundesland. Auch hinsichtlich der installierten Leistung ist Bayern demnach mit rund 1,5 Gigawatt im Ländervergleich vorne.
Im Freistaat wurden laut Wirtschaftsministerium 2016 insgesamt 8,7 Terawattstunden Strom aus Bioenergie erzeugt. Biogas leistete daran mit rund drei Vierteln mit Abstand den größten Anteil, gefolgt von fester Biomasse und Energie aus biologischen Abfällen. Die Zahl der Biogasanlagen lag 2017 in Bayern bei 2.493. Neue Anlagen kommen allerdings kaum noch hinzu. Nach einem Boom zwischen 2009 und 2012 stagniert die Errichtung von Biogasanlagen seit 2012. 2016 belief sich der Zubau laut Wirtschaftsministerium nur noch auf rund 2,5 Prozent. Im Jahr davor war der Wert mit rund einem Prozent sogar noch geringer.
Ein Gesetz als Bremsschuh
Den Grund dafür sieht Andrea Horbelt vom Fachverband Biogas im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das die Einspeisevergütung für Strom aus Bioenergie und anderen erneuerbaren Energien bundesweit regelt. Das Gesetz wurde in den vergangenen Jahren mehrere Male novelliert. "Seit 2009 wurde es für Biogas immer schlechter", sagt Horbelt. "Die Vergütung ging immer weiter nach unten."
Dass die installierte elektrische Leistung der Biogasanlagen in Bayern dennoch 2015 um 12 Prozent und 2016 um 6 Prozent stieg, ist laut Wirtschaftsministerium vor allem "auf die Erweiterung und Flexibilisierung von Bestandsanlagen zurückzuführen". Für sie gelten in der Regel noch die besseren Konditionen der früheren EEG-Regelungen.
Förderung läuft bald aus
Aber auch bestehende Anlagen könnte es bald treffen. 2020 läuft für die ersten Biogasanlagen die auf 20 Jahre angelegte staatliche EEG-Förderung aus. Eine Anschlussvergütung kann zwar beantragt werden, aber die Bedingungen werden dann schwieriger, so Andrea Horbelt. "Ich weiß von einigen Betreibern, die sich überlegen, ob sie das noch mal auf sich nehmen."