Die Ködeltalsperre bei Kronach.
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Der Vorsitzende der "Interessensgemeinschaft wasserliefernder Kommunen in Bayern" fordert einen finanziellen Ausgleich von der Staatsregierung.

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Bayerns erste Trinkwasser-Talsperre feiert Jubiläum

Die Ködeltalsperre versorgt 70 oberfränkische Kommunen mit Trinkwasser. In diesem Jahr feiert sie 50-jähriges Jubiläum. Kein Grund zum Feiern für alle: Viele bayerische Gemeinden, die Wasser liefern, fordern einen Ausgleich für ihre Auflagen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Sie ging 1973 als erste Talsperre in Bayern ans Netz, offiziell unter dem Namen "Trinkwassertalsperre Mauthaus": Die Ködeltalsperre im Landkreis Kronach feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Betriebsjubiläum. Seit fünfzig Jahren versorgt sie rund 70 Städte und Gemeinden in Oberfranken mit Trinkwasser.

Wasser aus der Ködeltalsperre in 400.000 Haushalten

Im Rahmen eines Festakts wird dieses Jubiläum am Donnerstag gefeiert. 15 Millionen Kubikmeter Wasser wurden im vergangenen Jahr aus der Ködeltalsperre bei Kronach geliefert. Damit versorgt die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) mittlerweile rund ein Viertel der oberfränkischen Gemeinden und Städte mit Trinkwasser. Umgerechnet sind das 400.000 Bürger und Bürgerinnen. Die Trinkwassertalsperre Mauthaus liegt im Tal der "Nurner Ködel", eines Zuflusses zur Rodach, rund 20 Kilometer nordöstlich von Kronach. In den Jahren 1968 bis 1972 wurde die Wasserspeichereinrichtung errichtet, seit 1973 ist die Ködeltalsperre in Betrieb.

Das Oberflächenwasser aus dem Speicher wird gefiltert, um Trinkwasserqualität zu erreichen, später wird es in das Fernleitungsnetz der Wasserversorger gepumpt. Der Stausee dient zusätzlich als Hochwasserschutz.

Warum es auch Kritik an der Talsperre gibt

Kritik am Freistaat Bayern kommt unterdessen vom Bürgermeister der Gemeinde Nordhalben und anderen Kommunen, die Wasser liefern, weil sich auf ihrem Gebiet Trinkwasserspeicher befinden. Nordhalbens Bürgermeister Jürgen Pöhnlein (Freie Wähler) betont die Nachteile, die sich dadurch für diese Kommunen ergeben. In einem Brief an Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schreibt er, dass beispielsweise viele örtliche forstwirtschaftliche Betriebe hohe Auflagen erfüllen müssten, die zu erheblichen Einschränkungen in ihrem Betriebsablauf führten.

Außerdem könnten die wasserliefernden Kommunen kaum Wohngebiete erschließen, da die Auflagen dafür zum Schutz des Wassers immer höher würden. Pöhnlein fordert als Vorsitzender der "Interessensgemeinschaft wasserliefernder Kommunen in Bayern" einen finanziellen Ausgleich von der Staatsregierung: "Wir fühlen uns derzeit wie ein Zulieferer, der sein hochwertiges Produkt am Werkstor eines Konzerns abliefert, aber keinen gerechten Lohn für seine Leistung erhält", so Pöhnlein.

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