Die meisten Neu-Ulmer wissen schon, wo sie morgen unterkommen - bei Freunden oder sogar bei Fremden, die ihre Wohnungen für sie öffnen. Denn bei Facebook beispielsweise gibt es eine Gruppe mit dem Namen: "Bombe in Neu-Ulm - Wer bietet Unterschlupf". Offizielle Hilfe gibt es natürlich auch: Seit heute ist die städtische Hotline besetzt, und auch morgen früh ab 7 Uhr.
Anrufe im Sekundentakt
Dort klingeln die Telefone im Sekundentakt. Denn nicht jeder ist gut zu Fuß. Bekannt ist inzwischen wohl jedem, dass morgen evakuiert wird: An den Häusern in der Innenstadt hängen Flyer in unterschiedlichen Sprachen - alle mit dem Hinweis, dass es um 8:30 Uhr losgeht. Dann gehen die 400 Evakuierungshelfer bis etwa 14 Uhr von Tür zu Tür und bitten die noch verbliebenen Bewohner ihre Wohnungen zu verlassen.
Sperrungen in der Innenstadt
Hier wird evakuiert und so kann das Gebiet umfahren werden.
Bereits seit 8 Uhr ist am Sonntag die Innstadt für den Verkehr gesperrt. Autos müssen also vorher weggefahren werden. Bei rund 2 Grad Außentemperatur werden auch viele den Sammelpunkt in der Weststadtschule nutzen um sich aufzuwärmen. Für Menschen, die mehr Unterstützung brauchen, bietet die Hochschule Neu-Ulm Unterschlupf.
In den verteilten Flyern stehen noch einmal alle wichtigen Informationen über über den Ablauf der Evakuierung und auch noch einmal die Hotline, die geschaltet ist: 0731-97441898. Dort laufen heute die Drähte heiß. Wer schlecht zu Fuß ist, soll dort anrufen und eine Art "Abholservice" für den Sonntag bestellen. Das BRK bringt sie dann in die Hochschule Neu-Ulm (HNU). Alle anderen können den Shuttleservice um 8:30 Uhr nutzen.
Die Busse bringen die Menschen vom Bushahnhof hinter der Glacis-Galerie in die Weststadtschule.
Morgen Abend soll die Entschärfung abgeschlossen sein.