Wasser ist bekanntlich das beste Lebensmittel. Allerdings fehlt es oft an Wertschätzung. Der Zweckverband Wasserversorgung Bayerischer Wald hilft nach - mit künstlerisch gestalteten Trinkbrunnen, die in öffentlichen Einrichtungen, vor allem in Schulen, aufgestellt werden. Der einhundertste "Jubiläumsbrunnen" ist jetzt in der Aula des Gymnasiums Untergriesbach im Kreis Passau in Betrieb genommen worden.
- Zum Artikel: "Kasten oder Hahn - Wie gut ist unser Leitungswasser?"
"Garantiert von hier und gesund"
Den Schülerinnen Lea, Kimberly und Veronika schmeckt das Waldwasser. Einmal auf den Knopf drücken - schon fließt über einen bronzenen Wasserhahn das kostbare Nass in den Becher. "Viel besser als in der Plastikflasche gekauftes Wasser", finden die Neuntklässlerinnen, die neben dem Brunnen auch einige Infotafeln zum Thema Wasser aufgestellt haben.
"Garantiert von hier und gesund", versichert auch Waldwasser-Werkleiter Hermann Gruber. Außer H2O und wertvollen Mineralien sei da nichts drin. Das Wasser kommt aus Untergriesbach, beziehungsweise aus der Trinkwassertalsperre Frauenau. Direktorin Nadiane Kreipl hat das Projekt bereitwillig unterstützt. Jeder dürfe den Brunnen nutzen. Schüler und Lehrer können die Trinkflaschen befüllen, auch die Karaffen aus der Kantine nebenan.
Wertschätzung von Wasser
Wichtig sei die Wertschätzung, sagt Werkleiter Gruber: "Man kann nur das schätzen, was man kennt. Mit diesem Brunnen werden die Kinder immer daran denken, wie wertvoll dieses Gut ist." Deshalb werden seit 2010 in öffentlichen Einrichtungen - in den meisten Fällen sind es Schulen und Kindergärten - solche Brunnen installiert. Sauberkeit und Hygiene der Anlage werden computergesteuert kontrolliert.
"Das Auge trinkt mit"
Wie die anderen 99 Brunnen ist der Untergriesbacher Brunnen ein Werk der Künstlerin Edeltraud Maria Göpfert. Der Block besteht aus seltenem und besonders weichem Granit, erklärt sie. Eingebaut sind Teile aus Bronze und grünem Glas. Oben befindet sich eine kunstvoll gestaltete Bronzeschale. "Das Auge trinkt ja mit", beschreibt Göpfert ihr Werk. Die Kosten: Etwa 15.000 Euro. 3.000 zahlt die jeweilige Einrichtung, für den größeren Teil kommt der Zweckverband auf.
Wassermangelgebiete auch in Bayern
Welche Bedeutung heimisches Wasser und dessen Qualität hat, haben die vergangenen Jahre gezeigt. Es sei keine Selbstverständlichkeit, Wasser in ausreichender Menge und guter Qualität zu haben, mahnt der Verbandschef, der Deggendorfer Landrat Bernd Sibler (CSU), und verweist auf besonders trockene Gebiete in Franken.
Auch in der Bayerwald-Region gebe es Wassermangelgebiete, ergänzt Hermann Gruber. Manche Gemeinden, die an kein überörtliches Netz angeschlossen sind, hätten Probleme bekommen. Der Werkleiter: "Wir hatten schon Sommer, in denen in einigen Gemeinden die Quellen versiegt sind und die zeitweise mit Tanklastzügen versorgt werden mussten."
💡 Das Projekt "Waldwasser"
"Waldwasser" ist ein 2010 gestartetes Vermarktungskonzept des kommunalen Zweckverbands Wasserversorgung Bayerischer Wald. Der Verband wurde 1963 gegründet und umfasst in der Oberpfalz den Landkreis Cham, in Niederbayern die Kreise Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Regen, Straubing-Bogen und die Kreisstadt Deggendorf. Größter "Versorger" ist die Trinkwassertalsperre Frauenau im Landkreis Regen, aus der jedes Jahr 8,5 Millionen Kubikmeter die Abnehmer erreichen. 2,1 Millionen Kubikmeter kommen aus dem Pumpwerk Moos im Kreis Deggendorf. Der Verband versorgt insgesamt 500.000 Menschen mit Trinkwasser.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!