Ein Schild mit der Aufschrift "Kostenloser Corona-Schnelltest" steht vor einem Testzentrum.
Bildrechte: dpa-Bildfunk

Ein Schild mit der Aufschrift "Kostenloser Corona-Schnelltest" steht vor einem Testzentrum.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Betrugsvorwürfe in Testzentren: Ministerium verstärkt Vorgehen

Nachdem mehreren Betreibern von Corona-Testzentren Abrechnungsbetrug vorgeworfen wird, wollen die Behörden die Kontrollen verstärken und mögliche Vergehen streng verfolgen. Die Fälle werden nun außerdem bei einer Zentralstelle gebündelt.

Nach Betrugsvorwürfe gegen die Betreiber von Corona-Testzentren wollen die Behörden strenger kontrollieren. Sämtliche Fälle, die mit der Abrechnung von Tests in Zusammenhang stehen, würden ab sofort bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen in Bayern (ZKG) gebündelt, sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU) laut Mitteilung. Das gelte jetzt auch für Testanbieter außerhalb der Gesundheitsbranche.

  • Zum Artikel: "Auch in Bayern Betrugsverdacht bei Corona-Teststelle"

Eisenreich kündigte konsequente Verfolgung an

Wer die Pandemie und die Sorgen der Menschen ausnutze, um sich betrügerisch zu bereichern, werde konsequent verfolgt, so Eisenreich. Bei konkreten Anhaltspunkten für strafbares Verhalten werde die ZKG einschreiten. Allerdings seien die Strafverfolgungsbehörden darauf angewiesen, von den zuständigen Behörden zeitnah Hinweise zu erhalten. "Kontrollen gehören nicht zum Aufgabenfeld der Justiz", erklärte der zuständige Minister.

Die ZKG war im September 2020 gegründet worden und ist bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg angesiedelt. Ihre eigentliche Aufgabe ist die Verfolgung von Korruption und Vermögensstraftaten durch Ärzte, Apotheker oder vergleichbare Heilberufe.

Holetschek: "Die meisten Corona-Teststellen arbeiten gewissenhaft"

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte, bereits Anfang der Woche seien die Kreisverwaltungsbehörden angewiesen worden, private Teststellen intensiver zu kontrollieren. "Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit harten Konsequenzen rechnen." Er betonte aber auch: "Die meisten Corona-Teststellen arbeiten sehr gewissenhaft."

In Bayern waren den Ermittlungsbehörden zuletzt zwei Fälle bekannt geworden, in denen der Verdacht auf Betrügereien rund um Abrechnungen in Corona-Testzentren besteht. Holetschek hatte am Dienstag einen Fall im Kreis Miesbach genannt, wo ein privat betriebenes Testzentrum geschlossen worden sei. Die Generalstaatsanwaltschaft am Landgericht Nürnberg-Fürth hatte ebenfalls am Dienstag einen weiteren Verdachtsfall bestätigt, der bei der Behörde anhängig sei.

"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!