Die Bundeswehr bekommt neue Motorräder. Die ersten 30 Maschinen der Marke Yamaha sind jetzt der einzigen Motorradfahrschule der Bundeswehr in Kümmersbruck übergeben worden. Hier werden sie ab sofort in der Ausbildung von Kradfahrern eingesetzt.
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Neue Motorräder fürs Gelände
Bis März sollen deutschlandweit über 140 Maschinen dieser Art ausgeliefert werden, in den kommenden zwei Jahren gehen weitere gut 100 Motorräder vom Typ Yamaha STZ 700 an die Bundeswehr. Sie kommen im Gelände zum Einsatz. Im Straßenverkehr werden bei der Bundeswehr weiterhin BMW-Motorräder eingesetzt. Die Motorräder kommen beim Militär als sogenannte Kradmelder im Gefecht zum Einsatz. Sie transportieren taktische Anweisungen oder Befehle auf Papier oder als Datensticks von A nach B oder hinterlegen sie an bestimmten Stellen, erklärt der Leiter des Kraftfahrausbildungszentrums in Kümmersbruck, Matthias Schandri. Auch in schwierigem Gelände können die Kradmelder damit den Informationsfluss am Laufen halten, wenn Datenfunk, Netzwerke oder Internet ausfallen.
Kradmelder seit Russlands aggressiver Expansion wieder wichtiger
Die Kradmelder haben in den vergangenen Jahrzehnten etwas an Bedeutung verloren in der Bundeswehr, seit der russischen Besetzung der Krim im Jahr 2014 haben sie aber im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung wieder an Bedeutung gewonnen. Mit den Militär-Motorrädern werden aber auch Marschkolonnen abgesichert. Feldjäger nutzen Motorräder für militärpolizeiliche Einsätze oder fahren auch Eskorten für Politiker und Staatsgäste.
Japanische Maschinen statt deutsche – sie sind billiger
Bislang sind in der Bundeswehr BMW-Motorräder im Einsatz. Nun setzt der Bundeswehr-Fuhrparkservice auf Maschinen aus dem Hause Yamaha, zumindest für den Einsatz im Gelände. Der Grund dafür sind die Kosten, aber auch das Gewicht der Motorräder. Sie sind 60 Kilo leichter als vergleichbare Maschinen, so Christian Götsch vom BW Fuhrparkservice.
Im Kraftfahrausbildungszentrum Kümmersbruck werden pro Jahr bis zu 350 Kradfahrer ausgebildet. Es ist die einzige Motorradfahrschule der Bundeswehr in Deutschland. Ein Lehrgang dauert 24 Tage, so Leiter Matthias Schandri.
Blackout-Schalter und beheizbare Griffe
Die neuen Militär-Motorräder haben als Modifikation beheizbare Griffe, aber auch einen Blackout-Schalter, um zur Tarnung mit einem Fingerdruck die gesamte Lichtanlage auszuschalten. Dazu kommen weitere kleine Modifikationen, um "robuster für den Einsatz" zu sein. Im April startet der nächste Lehrgang für Fahrschüler in Kümmersbruck, bis dahin machen sich die 35 Fahrlehrer mit den neuen Maschinen vertraut.
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