Das Bistum Passau plant, die Firmung künftig nur noch an 16-Jährige und Ältere zu spenden. Näheres gibt Bischof Stefan Oster am Nachmittag bekannt. Oster treibt es um, dass immer weniger Menschen in Niederbayern katholisch sind. Das bedeutet nicht nur, dass sie nicht in die Kirche gehen. Ihm geht’s darum, dass immer weniger den Glauben leben. Damit will er sich nicht abfinden und setzt jetzt bei der Firmung an.
Bischof will bewusste Entscheidung
Wörtlich sagte Oster bei einer Firmung in Bad Birnbach: "Ich bin ein großer Anhänger der Firmung mit 16." Das heißt: Er will, dass sich junge Menschen ganz bewusst für ein Leben mit Kirche und Glauben entscheiden - und das kann man eher von einem 16-jährigen Jugendlichen erwarten als von einem elf- oder zwölfjährigen Kind.
Bischof Oster will sich nicht damit abfinden, dass die Kirche einfach passiv die Entwicklung der letzten Jahre hinnimmt. In Niederbayern und der Oberpfalz sind heute noch etwa drei Viertel der Menschen katholisch - Tendenz sinkend. Vor 30 Jahren gehörten noch mehr als 90 Prozent der Menschen in der Region zur katholischen Kirche.
Firmung für 16-Jährige gibt es schon in Zwiesel, Pocking und Bad Birnbach
Der Bischof meint: Wer sich mit 16 bewusst für die Firmung und ein Leben in der Kirche entscheidet, der bleibt bei der Stange. Die Klagen vieler Pfarrer geben dem Bischof ja recht: Sie fühlen sich in einer kirchenfernen Gesellschaft als "Zeremonienmeister" missbraucht, die bei Taufe, Firmung, Hochzeit und Tod möglichst schnell ein paar Riten ableisten sollen – und dann gehen die Menschen zum gemütlichen Teil des Fests über mit Geschenken und gutem Essen. Im Übrigen: Die Firmung für 16-Jährige gibt es im Bistum Passau schon, zum Beispiel in Zwiesel, Pocking und Bad Birnbach.