Auf der linken Seite eine Gruppe Musikanten in Tracht - auf der rechten Seite Mallorca-Star Jürgen Dreews.
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Eine gern geführte Diskussion: Was passt besser auf ein Volksfest? Blasmusik oder Partyhits? Auf Spurensuche auf dem Plärrer

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Blasmusikfestival: Plärrerfestwirt setzt gegen den Trend

Der Andrang auf die Bierzelte auf dem Augsburger Plärrer ist riesig - besonders abends. Wohin die Menschen zum Feiern gehen, hängt oft auch an der Musik, die es zu hören gibt. Die Wirte im Schallerzelt setzten am Sonntag auf Blasmusik.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Frühlingszeit ist Volksfestzeit. Überall in Schwaben stehen gerade viele Feste vor der Tür: In Augsburg läuft seit dem Ostersonntag der traditionelle Plärrer – und der ist auch trotz des schlechten Wetters sehr gut besucht. Besonders die Bierzelte sind voll. So voll, dass die Wirte zeitweise Einlass-Stopps verhängen müssen. Doch so mancher Besucher winkt ab: wegen der Musik.

Party-Hits und Blasmusik: Hauptsache Stimmung

Die Debatte ist bekannt von der vergangenen Wiesn: Was passt besser – Party-Hits oder Blasmusik? Auf dem Plärrer gibt es beides - ganz im Sinne der Festgänger zwischen bunten Schaustellerständen und Zelten. Das Credo bei einer BR-Umfrage: "Die Mischung machts".

Tina Held, Festwirtin im Schaller-Zelt, will aber auch ausdrücklich ein Zeichen setzen und veranstaltet am Sonntag das erste Plärrer Brass-Festival. Auch die Blasmusik soll nicht zu kurz kommen. "Wir wollen uns ein bisschen abheben von anderen und eine ganz breite Zielgruppe erreichen", erklärt sie auf BR-Nachfrage.

Rückbesinnung auf Tradition

Im Schaller-Zelt soll es Held zufolge am Sonntag ganz traditionell zu gehen. Mehrere Kapellen sollen für eine gemütliche Bierzeltatmosphäre sorgen. Die Idee für das Festival kam von Josef Gaag aus Druisheim. Er hat die Kapellen zusammengetrommelt und sogar extra eine gegründet. "Die Grecher" – wollen zeigen, dass Blasmusik eben nicht "humpa-humpa" ist. Mehr Blasmusik auf dem Plärrer, sagt der professionelle Tenorhornist, sei auch eine Rückbesinnung auf die Plärrer-Tradition. Auf dem Brass-Festival spielen neben Gaags Kapelle noch vier weitere Gruppen aus der süddeutschen Brass-Szene.

Musiker: Gagen sind schlechter geworden

Live-Musik, gespielt von größeren Gruppen mit vielen Musikern, sei selten geworden, und das liege an den Gagen, die Veranstalter eben nicht mehr zahlen wollten, heißt es aus der Szene. Blasmusik sei deswegen oft im Hintertreffen.

Wirtin Held sieht es in ihrem Fall anders und widerspricht: "Qualität kostet. Wir wollen unseren Gästen ein abwechslungsreiches Programm bieten mit super Bands und müssen auch entsprechend zahlen", erklärt die junge Festwirtin. Von dem Wert seiner Musik ist Kapellmeister Gaag schwer überzeugt: "Die Blasmusik hat eine viel längere Halbwertszeit als Popmusik und Malle-Hits und ist definitiv nicht out". Plärrer-Gäste können sich noch bis Sonntag aussuchen, zu welcher Musik sie feiern wollen. Auswahl gibt es auf dem größten Volksfest Schwabens genug.

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