Ihm ging es in diesem Jahr wie vielen fränkischen Winzern: Die Trauben des Blauen Silvaners von Martin Steinmann aus Sommerhausen hatten eine Mehltau-Infektion. Deshalb war er sich nicht sicher, ob er seine Weintrauben überhaupt ernten kann. Die Mehltau-Beeren seien nun aber getrocknet, weshalb die Lese starten könne. Einzelne verschrumpelte Beeren seien zwar noch an den Weintrauben zu sehen, die Ernte müsse deshalb aber nicht weiterhin aufgeschoben werden, sagt der Winzer.
Blauer Silvaner als Besonderheit in Franken
Der Blaue Silvaner ist ein Nischenprodukt, das nur auf kleiner Fläche angebaut wird – aber trotzdem typisch fränkisch ist. Die Rebsorte gibt es bereits seit 1964 und wurde aus Beständen des Grünen Silvaners herausselektioniert. Der Grund dafür war, dass die dunklen Weintrauben bei der Handlese einfacher zu sehen waren als die hellen. So wurde den Helfern damals die Ernte erleichtert.
Kaum geschmackliche Unterschiede zum klassischen Silvaner
Obwohl die Beeren der Rebsorte eine dunkle Haut haben, unterscheidet sich der fertige Wein farblich meist kaum von einem klassischen Grünen Silvaner. Nur geschmacklich lassen sich feine Unterschiede feststellen.
Um die seltene, aber traditionelle Rebsorte zu erhalten und bekannter zu machen, wurde der Blaue Silvaner nun von der Organisation Slow Food in die sogenannte "Arche des Geschmacks" aufgenommen. Das Projekt schützt weltweit tausende regional wertvolle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Verschwinden.
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