Kranzniederlegung vor dem Mahnmal des ehemaligen KZ Dachau am Tag des Gedenkakts durch den Bayerischen Landtag
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Kranzniederlegung vor dem Mahnmal des ehemaligen KZ Dachau am Tag des Gedenkakts durch den Bayerischen Landtag

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"Es geht um alles" - Gedenkakt für Opfer des Nationalsozialismus

"Es geht um alles" - Gedenkakt für Opfer des Nationalsozialismus

Gefoltert, erniedrigt, bestialisch ermordet: Was in den NS-Vernichtungslagern geschah, darf niemals in Vergessenheit geraten. Der Bayerische Landtag gedachte im 80. Jahr des Kriegsendes der Befreiung der Opfer und verband damit eine klare Forderung.

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Im 80. Jahr des Endes des Zweiten Weltkriegs haben heute Vertreter aus Politik, Bildung und Gesellschaft sowie Zeitzeugen der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Mittelpunkt des Gedenkakts von Landtag und Gedenkstätten-Stiftung im Schloss Dachau war die Ansprache von David Husarek, dem Enkel eines KZ-Überlebenden.

Enkel eines KZ-Überlebenden: Für Erinnerung kämpfen

Husarek eröffnete seine Rede mit einem Gedicht seines Großvaters, dem KZ-Überlebenden Paul Husarek, der einer der ersten Initiativen vorstand, in der sich die befreiten Häftlinge organisierten und wesentlich zur Aufarbeitung der Gräueltaten beitrugen. Sein Großvater habe trotz eigener Traumatisierung Überlebenden geholfen und sich für die Erinnerung eingesetzt. An einem Ort des Grauens habe er sich entschieden, "für eine offene, gerechte und erinnernde Gesellschaft zu kämpfen". Der Enkel mahnte in seiner Rede, den Schrecken der NS-Zeit nicht aus den Augen zu verlieren und "Menschenrechte, Toleranz, demokratisches Engagement täglich zu verteidigen". Eine solche aktive Gedenkarbeit müsse vor allem in den Herzen der Menschen stattfinden.

Aigner: "Perfide Verhöhnung der Opfer"

In ihrer Rede zum Auftakt des Gedenkakts kritisierte Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) auch die neuerlichen Provokationen der AfD sehr deutlich. Die Nazis etwa als Sozialisten darzustellen (Alice Weidel hatte behauptet, Hitler sei in Wahrheit ein Kommunist), sei eine "perfide Verhöhnung der Opfer". Sie schmerze es, "dass wir das Versprechen 'Nie wieder' nicht halten konnten", sagte Aigner zudem im BR-Interview und bezog sich damit auf antisemitische Straftaten, die auch 2024 zunehmen. Umso wichtiger sei es, sich gegen Ausgrenzung und Anfeindung einzusetzen, forderte die Landtagspräsidentin.

Söder betont Wehrhaftigkeit der Demokratie

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erzählte in seiner Rede, wie beeindruckt er bei seinem Israel-Besuch nach dem Hamas-Anschlag am 7. Oktober 2023 war von der tiefen Überzeugung und Leidenschaft, mit der sich die Betroffenen dort an den Wiederaufbau gemacht hätten. Mit einem ähnlichen Eifer müsse in Deutschland das Bekenntnis "Nie wieder" belebt werden. Auch er kritisierte die Versuche der AfD, die brutale NS-Vergangenheit Deutschlands herunterzuspielen. Die Befreiung der Konzentrationslager seien das Ende eines langen Wegs in die Gewalt gewesen. Heute seien alle gemeinsam in der Verantwortung, sich zu positionieren, wenn die Demokratie angegriffen werde, so Söder. Er forderte eine "klare Haltung" gegen Hass und Hetze: "Es geht um alles."

Karl Freller, Präsident der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, schilderte in seiner Rede, wie sich ehemalige KZ-Häftlinge nach der Befreiung der Lager organisierten – und damit einen wesentlichen Beitrag zur "juristischen und moralischen Aufarbeitung" leisteten. Er hob die Leistung von Zeitzeugen und Ehrenamtlichen hervor, damit Erinnerung an und Lehren aus der NS-Zeit nicht verloren gingen. Man müsse alles tun, damit die Geschichte nicht verblasse.

Vor dem Gedenkakt fand am Internationalen Mahnmal in der KZ-Gedenkstätte Dachau eine Kranzniederlegung für die Opfer statt, bei der auch die Überlebenden Charlotte Knobloch, Abba Naor, Ernst Grube sowie Eva Umlauf anwesend waren.

Weitere Sendungen zum Holocaust-Gedenktag: BR Programmschwerpunkt 80 Jahre Befreiung des KZ Auschwitz.

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