Die Kripo Augsburg hat jetzt erste Einzelheiten zum Brand in einer Asylbewerberunterkunft in der Nürnberger Straße in Nördlingen am frühen Sonntagabend bekannt gegeben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand könnte ein fünfjähriger Bewohner den Brand verursacht haben, so die Polizei. Das Kind soll mit einem Feuerzeug in seiner Wohnung gespielt haben. Dabei geriet offenbar die Einrichtung in Brand, und das Feuer griff auf die benachbarten Wohnungen des Hauses über.
Toter soll obduziert werden
Bislang seien der Polizei zwölf verletzte Personen bekannt. Sie erlitten unter anderem Rauchgasvergiftungen oder äußere Verletzungen und wurden teilweise in Krankenhäusern versorgt. Ein 64-Jähriger brach auf dem Gelände zusammen und verstarb anschließend im Krankenhaus.
Es handelte sich dabei um den Bewohner eines Nachbargebäudes, der sich nach bisherigem Stand nicht im brennenden Gebäude aufgehalten hatte, so ein Sprecher. Eine medizinische Ursache und kein direkter Bezug zum Brand sei daher denkbar. Klarheit soll eine Obduktion ergeben. Die Ermittler der Kripo Dillingen sind auch heute vor Ort.
Auch Schulkinder betroffen
Die Unterkunft an der Nürnberger Straße besteht aus zwei Leichtbauhallen direkt nebeneinander, in denen zuletzt 130 Menschen gelebt habe. Die meisten von ihnen seien am Sonntagabend noch bei Freunden und Bekannten untergekommen, heißt es vom Landratsamt. 50 weitere fanden in Asylunterkünften in Rain am Lech und in Donauwörth noch Platz. Da viele aber schon länger in Nördlingen gewohnt hatten, versucht das Landratsamt, hier Unterkünfte zu finden. Etliche Kinder gehen zum Beispiel in Nördlingen zur Schule.
Die Halle, in der es gebrannt hat, muss abgerissen werden. Und auch das zweite Gebäude ist vorerst nicht bewohnbar, weil die Brandmeldeanlage gekoppelt ist und aktuell nicht funktioniert. Es war aber ohnehin geplant, die Leichtbauhallen durch eine Container-Konstruktion zu ersetzen. Nun wird laut dem Nördlinger Oberbürgermeister David Wittner (PGW) geprüft, ob sich das Vorhaben vorziehen lässt.
Im Video: Der Brand in der Nördlinger Asylunterkunft wurde wohl von einem Fünfjährigen ausgelöst
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