"Wir gehen im Moment nicht davon aus, dass das Feuer zu spät gemeldet worden ist", sagte ein Polizeisprecher dem Bayerischen Rundfunk. Dass sich der Sicherheitsdienst falsch verhalten oder zu spät reagiert hätte, konnte die Polizei in ihren Ermittlungen bislang nicht bestätigen. "Wir haben selbst mit Hilfe eines Dolmetschers mit dem Mann gesprochen, der von der Verzögerung bei der Alarmierung berichtet hat. Allerdings konnten wir seine Vorwürfe nicht verifizieren", so der Polizeisprecher weiter.
"Keine belastbaren Hinweise"
Die Meldung über den Brand sei gegen 3.00 Uhr bei der integrierten Leitstelle in Bamberg eingegangen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der oberfränkischen Polizei und der Bamberger Staatsanwaltschaft. "Belastbare Hinweise, dass das Feuer schon einige Zeit vorher gemeldet wurde, ergaben sich im Zuge der bisher geführten Ermittlungen nicht", heißt es weiter.
Vorwürfe gegen Sicherheitsdienst
Ein Bewohner der zentralen Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge hatte schwere Vorwürfe gegen die Security-Mitarbeiter erhoben, die in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch im Einsatz waren. Sie hätten das Feuer nicht bemerkt und hätten die Feuerwehr auch nach seinem Hinweis gegen 2.30 Uhr nicht gerufen, sagte er im Gespräch mit dem BR. Der Notruf sei eine halbe Stunde zu spät abgesetzt worden, hatte er behauptet.
Rauchen als Brandursache
Das Feuer war am frühen Mittwochmorgen in einer Wohnung im Erdgeschoss ausgebrochen. Bei den Löscharbeiten fand die Feuerwehr einen Toten, der inzwischen als ein 28-jähriger Mann aus Eritrea identifiziert ist. Laut Polizei war er selbst für das Feuer verantwortlich. Die Ermittler gehen von Fahrlässigkeit beim Rauchen aus. Bei dem Brand erlitten 15 Bewohner eine Rauchgasvergiftung.