In Bad Wörishofen im schwäbischen Landkreis Unterallgäu gilt an Silvester kein Böllerverbot. Ein entsprechender Vorstoß des Bund Naturschutz (BN) ist gescheitert. Alexander Siebierski, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe, sagte dem BR-Studio Landsberg-Mindelheim: "Das Ergebnis frustriert uns. Umwelt und Naturschutz kommen wieder einmal unter die Räder."
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Stadt: Keine rechtlichen Grundlagen
Laut dem Ordnungsamt der Stadt fehlt es an rechtlichen Grundlagen für ein offizielles Verbot. Gemeinden und Städte könnten Feuerwerk und Böller zum Jahreswechsel nur verbieten, wenn es eine Altstadt mit besonders schützenswerten Gebäuden oder eine sehr dichte Bebauung gebe. Und das, so der Leiter des Ordnungsamtes, sei in Bad Wörishofen nicht der Fall.
Mindelheim hat Feuerwerksverbot
Anders sieht es in Mindelheim aus. Dort hat der Stadtrat einer Allgemeinverfügung zu einem Feuerwerksverbot zugestimmt. Innerhalb der Altstadt sind Feuerwerke an Silvester verboten. Damit stützt sich Mindelheim darauf, dass es eine schützenswerte Altstadt hat.
Auch die Städte Kaufbeuren, Memmingen und Augsburg haben so Böllerverbote für ihre Altstädte erwirkt. Mindelheim geht aber noch einen Schritt weiter. Böller mit "ausschließlicher Knallwirkung" sind zum Jahreswechsel sogar in der ganzen Stadt nicht erlaubt, weil die Stadt, wie auch die Ortsteile, laut Allgemeinverfügung "dichtbesiedeltes Gebiet" darstellen würden.
Feinstaub, Müll, verängstigte Haustiere
Die Gründe für solche Verbote sind unter anderem Lärm, Dreck und Feinstaub. Laut der Deutschen Umwelthilfe wird durch das Silvesterfeuerwerk so viel gesundheitsschädlicher Feinstaub in die Luft geblasen wie vom gesamten Straßenverkehr in Deutschland in zwei Monaten. Dazu komme auch noch der Müll, der durch Knaller und Raketen entstehe. Aber nicht nur die Umwelt leidet, sagt das Umweltbundesamt und zählt noch ein paar Nachteile auf: Verbrennungen, Augenverletzungen, verängstigte Haus- und Wildtiere, Schäden an Fahrzeugen und Gebäuden.
Umweltfreundliche Alternative geplant
Die Stadt Bad Wörishofen setzt jetzt auf Freiwilligkeit und ruft Bürgerinnen und Bürger dazu auf, kein Feuerwerk oder keine Böller abzuschießen. Rathaus und Stadtrat sind sich einig, dass die Knallerei nur Nachteile hat. "Feinstaubbelastung, Müll, Lärm", so hat es Bürgermeister Stefan Welzel zusammengefasst. Für das nächste Jahr will die Stadt eine umweltfreundliche Alternative anbieten. Zum Beispiel eine Laser- oder Drohnenshow mit Silvesterparty für alle Bürger und Bürgerinnen.
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