Ab heute gelten auch in Bayern die Regelungen, die Bundeskanzlerin Merkel und die deutschen Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten vor knapp zwei Wochen beschlossen haben. Nur wer geimpft oder genesen ist oder einen negativen Test vorlegen kann, darf zum Beispiel in der Innengastronomie essen und trinken, wenn in der Gemeinde oder Landkreis die Inzidenz über 35 liegt. Das trifft auf immer mehr Regionen zu, da die bayernweite Inzidenz über 43 gestiegen ist.
- Zum Überblick "Diese Corona-Regeln gelten jetzt in Bayern"
Kontrolle der 3G-Regel: Holetschek setzt auf Verantwortungsbewusstsein
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) setzt bei den Kontrollen der neuen Regeln auf das Verantwortungsbewusstsein von Gastronomen, Beherbergungsbetreibern und Friseuren.
Sollten die Regeln nicht konsequent umgesetzt werden, "dann ist das natürlich schon auch ein Thema, das man sanktionieren muss und dem man auch nachgeht", sagte Holetschek im Interview in der radioWelt von Bayern 2. Für Ordnungswidrigkeiten dieser Art gebe es entsprechende Bußgelder.
"Krankhaus-Ampel" als neuer Leitwert: Holetschek stützt Söder
Bei der Diskussion um die zukünftigen Parameter zur Beurteilung der Pandemie stützte Holetschek die Aussagen von Ministerpräsident Markus Söder vom Samstag. Dieser hatte eine Abkehr von der Sieben-Tage-Inzidenz als alleinigem Gradmesser gefordert und eine "Krankenhaus-Ampel" präferiert.
"Ich denke, diesen Weg müssen wir jetzt gehen, dazu brauchen wir Parameter, die klar und verständlich sind und nach außen kommuniziert werden können." Mit der Krankenhaus-Ampel könne man von der Inzidenz abweichen, die allerdings auch immer im Hintergrund mitlaufen werde, so Holetschek. Im Vordergrund müsse zukünftig aber als Leitwert die Frage der Hospitalisierung stehen. Damit ist die Zahl der Covid-19-Patienten gemeint, die im Krankenhaus liegen.
Holetschek rief alle Bürgerinnen und Bürger abermals dazu auf, sich impfen zu lassen. "Impfen ist der Weg aus der Pandemie", so Holetschek. "Wir wollen keinen Lockdown mehr. Wir wollen alles dafür tun, dass wir im Herbst in einer guten Situation sind."
Grafik: Die 7-Tage-Inzidenz in bayerischen Landkreisen
Spahn will Messwert von 50er-Inzidenz aus Gesetz streichen
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn spricht sich für neue Kennzahlen in der Pandemie-Bewertung aus. Im ZDF-Morgenmagazin schlug er vor, die Messgröße eines Inzidenzwerts von 50 zügig aus dem Infektionsschutzgesetz zu streichen. Der Wert habe für eine ungeimpfte Bevölkerung gegolten. Darüber könnte der Bundestag noch vor der Wahl am 26. September entscheiden. "Der neue Parameter ist dann die Hospitalisierung", so Spahn.
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