In der Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen liegt die Inzidenz laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) inzwischen bei 4.828. Das ist ein Anstieg um rund ein Drittel zu dem Wert von vor einer Woche. Inklusive Nachmeldungen könnte die Inzidenz in dieser Altersgruppe auf mehr als 5.000 steigen, meldet das LGL.
Die zweit- und dritthöchsten Inzidenzen gibt es in den Altersgruppen der Zwölf- bis 15-Jährigen mit 3.653 und der 16- bis 19-Jährigen mit 2.797. Auch hier steigen die Zahlen nach wie vor deutlich. Dahinter folgen die Altersgruppen 20 bis 34 mit einer Inzidenz von 2.117 und null bis fünf Jahre mit 1.907.
LGL geht von hoher Dunkelziffer aus
Die niedrigsten Werte finden sich aktuell in der Gruppe über 80 mit 458 und bei den 60- bis 79-Jährigen mit 578. Für alle Gruppen sind dies die jeweils höchsten bisher erreichten Werte. Bei allen Inzidenzen ist von einer gewissen Dunkelziffer auszugehen, auf die auch das LGL hinweist. Bei Schul- und Kindergartenkindern dürfte sie wegen verpflichtender Corona-Tests aber niedriger ausfallen.
Grafik: Die Corona-Inzidenz nach Alter
Immunologe Watzl fordert Stiko-Empfehlung
Der Generalsekretär der Deutschen Immunologischen Gesellschaft, Carsten Watzl, forderte die Ständige Impfkommission (Stiko) dringend zu einer allgemeinen Impfempfehlung für Schulkinder auf: "Mit diesen hohen Inzidenzen wird fast jedes Kind irgendwann mit dem Virus konfrontiert", sagte Watzl der "Augsburger Allgemeinen".
Der Nutzen der Impfung sei aber auch bei Kindern deutlich höher als die Risiken. "Ich kann deshalb nur plädieren und den Eltern dazu raten, ihre Kinder impfen zu lassen", sagte der Dortmunder Immunologe Watzl. Nebenwirkungen bei den Kinderimpfstoffen seien so selten und so mild, dass die Impfung für Kinder und Jugendliche auch ohne Vorerkrankungen uneingeschränkt empfohlen werden könne.
Sorgen vor "verfrühter Öffnungspolitik"
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lehnt Lockerungen der Corona-Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt strikt ab. Unterstützung erhält Lauterbach von der Grünen-Obfrau im Gesundheitsausschuss, Saskia Weishaupt. "Wir haben die Verantwortung, die Gesundheit und das Leben aller Menschen zu schützen, dazu gehört auch, nicht einfach voreilige Öffnungen und Lockerungen anzukündigen", sagte die Grünen-Politikerin der "Augsburger Allgemeinen" (Montagsausgabe). "Besonders die Kinder und über 60-Jährigen sollten wir mit einer verfrühten Öffnungspolitik nicht gefährden", erklärte Weishaupt.
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