Neue Impf-Außenstelle in Regensburg.
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Corona-Ticker Oberpfalz: Regensburg will dreimal so viel impfen

Corona-Ticker Oberpfalz: Regensburg will dreimal so viel impfen

In Regensburg sollen die Impf-Kapazitäten verdreifacht werden. Das hat Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer bei der Eröffnung einer Außenstelle des Impfzentrums angekündigt. Mehr News aus der Oberpfalz im Ticker:

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Die wichtigsten Corona-News des Tages aus der Oberpfalz

  • Regensburg will Impf-Kapazitäten verdreifachen (21.02.2021, 14 Uhr)
  • Malteser Hilfsdienst: "Keine Angst vor AstraZeneca" (19.02.2021, 16.05 Uhr)
  • Auch Amberg hebt Ausgangssperre auf (19.02.2021, 06.00 Uhr)
  • Kunst im Regensburger Impfzentrum (18.02.2021, 16 Uhr)
  • Coronavirus: Weitere Artikel und Hintergründe finden Sie hier

Corona-Neuinfektionen in der Oberpfalz pro Tag

Entwicklung der Corona-Kurve in der Oberpfalz

13.59 Uhr: Regensburg will Impf-Kapazitäten verdreifachen

Die Regensburger Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) hat am Vormittag im Jugendzentrum Königswiesen eine Impfaußenstelle eröffnet. Grund ist, dass im zweiten Quartal mehr Impfstoff zur Verfügung stehen soll. Deshalb müsse die Stadt ihre Kapazitäten jetzt verdreifachen, sagte Maltz-Schwarzfischer dem BR.

In der neuen Impfaußenstelle sollen täglich 80 bis 100 Menschen, zunächst aus der Kategorie1, geimpft werden. Sollte der Impfstoff tatsächlich in der angekündigten Menge kommen, müsse die Stadt pro Tag insgesamt etwa 1.200 Impfungen schaffen, so Maltz-Schwarzfischer. Die Eröffnung dieser Impfaußenstelle sei jetzt ein erster Schritt im Ausbau der Kapazitäten und Teil der Regensburger Impfstrategie. Zudem suche die Stadt derzeit nach weiteren leerstehenden Räumen, um sie als weitere Impfzentren auszubauen.

Außerdem lässt die Stadt zusammen mit den Maltesern zwei Impfbusse ausstatten, die über 80-Jährige erreichen sollen. Zudem will die Stadt mit Ärzten zusammenarbeiten, deren Schwerpunktpraxen dann in die Impfstrategie der Stadt eingebunden werden. Zufrieden mit der Impfsituation sei sie erst, wenn genügend Impfstoff da ist, sagte die Oberbürgermeisterin. "Zufrieden bin ich aber insofern, als dass es gelungen ist, jede Dose, die wir bekommen haben auch zu verimpfen - und zwar an die priorisierten Gruppen."

Jetzt komme es darauf an, dass so gut getestet wird, wie möglich. Maltz-Schwarzfischer erwartet dazu eine Teststrategie des Bundes. Außerdem sei wichtig, dass die Gesundheitsämter die Ansteckungswege so gut wie möglich nachverfolgen können. Im neuen Impfzentrum wird der Impfstoff von AstraZeneca verimpft. Zu den Diskussionen um die Wirksamkeit sagt Richard Leberle, ärztlicher Leiter des Impfzentrums Regensburg: "Es ist ein guter Impfstoff. Er verhindert eine schwere Ausbreitung von Covid19 und eine schwere Erkrankung. Von daher ist es absolut gerechtfertigt, ihn zu verimpfen."

08.45 Uhr: Mehrere Infektionsschutzverstöße in Amberg

Am Wochenende hat die Polizei in Amberg gleich mehrere Menschen anzeigen müssen, da sie sich nicht an die geltenden Infektionsschutzgesetze hielten. Unter anderem mussten die Beamten am Freitag eine Grillfeier in einem Kümmersbrucker Ortsteil auflösen. Weil ein 39-Jähriger daraufhin die Polizisten beleidigte, erwartet ihn neben einer Anzeige wegen des Infektionsverstoßes nun auch eine wegen Beleidigung.

Am Samstag traf die Polizei in einem Haus insgesamt sieben Menschen aus unterschiedlichen Hausständen an. Auf sie kommt eine Anzeige zu. Weil zwei Menschen am Amberger Busbahnhof keine Mund-Nasenbedeckung trugen, wurden auch sie angezeigt.

21. Februar 2021

13.38 Uhr: Party in unbewohntem Haus gefeiert

Gleich sieben Personen aus unterschiedlichen Haushalten hat die Polizei am Freitagabend in Lohberghütte (Lkr. Cham) erwischt, wie sie eine "berauschende" Party feierten. Alle hielten sich gemeinsam in einem unbewohnten Haus auf. Da derzeit nur Treffen mit einer Person eines anderen Hausstands erlaubt sind, musste die Polizei einschreiten und erstattete gegen alle sieben Personen Anzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz.

20. Februar 2021

16.05 Uhr: Malteser: "Keine Angst vor AstraZeneca"

In der Diskussion um die Wirksamkeit und Nebenwirkungen des AstraZeneca-Impfstoffs hat sich der Malteser Hilfsdienst aus Regensburg für den Impfstoff ausgesprochen. Burkhart Pfaff, Diözasanarzt der Malteser, hält die Kritik an dem neuen Impfstoff für ungerechtfertigt: "Der AstraZeneca-Impfstoff schützt sehr gut vor schweren Verläufen." Dafür würden auch die Erfahrungen aus Studien und bereits stattgefundenen Impfungen mit dem Impfstoff AstraZeneca sprechen.

Dass bei Impfungen mit dem Impfstoff AstraZeneca teilweise stärkere Impfreaktionen aufträten, bestätigte der Diözesanarzt. Diese Impfreaktion sei jedoch "bekannt" und "vorhersehbar". Eine intensive Impfreaktion ist laut Diözesanarzt Burkhart Pfaff Ausdruck einer funktionierenden Immunreaktion. Je jünger die geimpfte Person, desto heftiger die Reaktionen im Durchschnitt. Bei älteren Menschen wiederum fallen die Impfreaktionen laut dem Malteser-Arzt weniger intensiv aus, weil das Immunsystem mit steigendem Alter abnimmt.

In den Impfzentren der Malteser sind mittlerweile alle drei Impfstoffe vorrätig. Dabei gibt es laut den Maltesern klare Anweisungen, welcher Impfstoff für welche Gruppe geimpft werden soll. Eine Auswahlmöglichkeit für die Impflinge gibt es nicht. Thomas Haas, Referent für Notfallvorsorge bei den Maltesern in Bayern und Thüringen appelliert an die Gesellschaft: "Geben wir den Impfstoffen doch allen eine gleiche Chance und dann kommen wir schnell aus der Pandemie heraus."

6:00 Uhr: Auch Amberg hebt Ausgangssperre auf

Morgen fällt jetzt auch in Amberg die nächtliche Ausgangssperre. Wie die Stadt mitteilt, sei dies möglich, weil die 7-Tage-Inzidenz jetzt seit mehr als 7 Tagen unter dem Wert von 100 liege. Aktuell liegt sie laut RKI bei 59,2. Seit Monat gilt ja in Amberg noch die etwas abgeschwächtere Form der nächtlichen Ausgangssperre, nämlich zwischen 22 und 5 Uhr. Ab Samstag soll jetzt auch diese aufgehoben werden.

Die Stadt weist allerdings darauf hin, sobald die 7-Tage-Inzidenz von 100 Infizierten pro 100.000 Einwohner erneut überschritten wird, tritt die nächtliche Ausgangssperre, nach offizieller Bekanntgabe wieder in Kraft. Die allgemeine Ausgangsbeschränkung, also dass das Verlassen der Wohnung ohnehin nur aus triftigen Gründen erlaubt ist, bleibe davon unberührt.

Seit heute ist auch die nächtliche Ausgangssperre in Schwandorf aufgehoben. Weitere Informationen zum Thema Ausgangssperre finden sie hier

Freitag, 19. Februar 2021

16:00 Uhr: Kunst im Regensburger Impfzentrum

Das Impfzentrum am Regensburger Dultplatz soll bald mit Kunst ausgestattet werden. Wie die Stadt heute mitteilte, sollen noch ab dieser Woche wechselnde Ausstellungen die Regensburger Kulturlandschaft repräsentieren. Weil es im Moment nicht möglich ist, Ausstellungen zu besuchen, "bringen wir eben die Kunst zu den Menschen", sagte Kulturreferent Wolfgang Dersch. Im Impfzentrum sollen zunächst Werke von Nachwuchskünstlern aus dem Künstlerhaus Andreasstadel gezeigt werden.

Als Vorbild diente der Stadt das Impfzentrum in Straubing. Dort wird seit Ende Dezember Kunst ausgestellt.

13:30 Uhr: Stadt Regensburg bekommt Impfbusse

Um möglichst viele Menschen dezentral impfen zu können, werden künftig zwei Impfbusse in Regensburg unterwegs sein. Wie eine Stadt-Sprecherin mitteilte, hat die Führungsgruppe Katastrophenschutz den Einsatz der Fahrzeuge beschlossen. Demnach werden die beiden Impfbusse voraussichtlich im April den Betrieb aufnehmen. Die Kosten für die Busse trägt der Freistaat. Entwickelt hat das Konzept der Malteser Hilfsdienst. Vor allem für Bürgerinnen und Bürger, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, seien die Impfbusse eine Erleichterung, sagte der CSU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Eberwein.

Mittwoch, 18. Februar 2021

16:45 Uhr: Ausgangssperre im Landkreis Schwandorf entfällt

Die nächtliche Ausgangsbeschränkung im Landkreis Schwandorf entfällt künftig. Ab der Nacht von Donnerstag auf Freitag gelten dann nur noch die allgemeine Ausgangsbeschränkung, heißt es aus dem Landratsamt. Grund ist, dass der Kreis Schwandorf heute sieben Tage in Folge unter einer Inzidenz von 100 liegt.

14:50 Uhr: Zwölf Kilometer Lkw-Stau vor Corona-Teststelle in Tschechien

In Tschechien sorgen die strengen deutschen Grenzkontrollen und Einreiseregeln für teils erhebliche Komplikationen. Viele Lkw-Fahrer haben den erforderlichen negativen Corona-Test nicht dabei. Vor einem Testzentrum in Rozvadov an der Autobahn D5/E50 Prag-Nürnberg bildete sich am Mittwoch ein zwölf Kilometer langer Lkw-Rückstau auf der rechten Fahrspur. Zeitweise standen nach Angaben der Feuerwehr bis zu 1.000 Menschen in der Schlange vor den beiden Zelten, in denen getestet wird.

"Wir versuchen, die Situation zu retten", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Manche Lkw-Fahrer im Transitverkehr sprächen weder Englisch noch Tschechisch oder Deutsch. Der tschechische Spediteursverband Cesmad Bohemia beklagte, dass mehr als die Hälfte aller grenzüberschreitenden Lieferungen verspätet eintreffe. Das sei ein riesiges Problem, sagte Sprecher Martin Felix. Er forderte, dass ein Test pro Woche genügen sollte.

Wegen der neuen Virus-Varianten dürfen seit Sonntag aus Tschechien nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es für Pendler systemrelevanter Berufe und Lastwagenfahrer. Sie müssen sich digital anmelden und an der Grenze einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.

12:00 Uhr: Einreise für Grenzpendler: Landratsamt Amberg-Sulzbach erteilt mehr als 320 Ausnahmegenehmigungen

Spätestens ab Freitag dürfen Arbeitnehmer aus Tschechien nur noch mit einer Sondergenehmigung zum Arbeiten nach Deutschland einreisen. Zunächst sollte die Regelung schon ab heute gelten, die Anmeldefrist wurde aber verlängert .Voraussetzung ist, dass die Arbeitnehmer in einem systemrelevanten Beruf tätig sind. Die Entscheidung darüber müssen die Landratsämter und kreisfreien Städte treffen. Allein beim Landratsamt Amberg-Sulzbach mussten deshalb eigenen Angaben zufolge in kürzester Zeit mehr als 320 Ausnahmegenehmigungen ausgestellt werden.

11:30 Uhr: Anmelde-Aktion zu Corona-Impfungen für Über-80-Jährige

Mit einer Kartenaktion will Bayern den Über-80-Jährigen den Zugang zur Corona-Impfung erleichtern. Gesundheitsminister Klaus Holetschek betonte am Mittwoch in München: „Das Gesundheitsministerium verschickt ab dem 18. Februar an alle bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte Karten, mit denen sich Menschen über 80 Jahren besonders leicht für die Corona-Impfung anmelden können. Auf den Karten können sie ihren Namen, ihre Telefonnummer und ihre Postleitzahl angeben und diese Infos mit einem beigefügten vorfrankierten Umschlag an das Impfzentrum zurückschicken. Anschließend ruft das Impfzentrum sie an, um einen Impftermin zu vereinbaren.“

In einer Pressemitteilung heißt es weiter: Für die Aktion stellt das Gesundheitsministerium jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt 5.000 Karten und Umschläge zur Verfügung. Die Städte München, Nürnberg und Augsburg erhalten entsprechend ihrer Größe eine höhere Anzahl. Die bisherigen Registrierungswege über das Portal BayIMCO (https://impfzentren.bayern/citizen/) sowie telefonisch beim Impfzentrum bzw. über die Hotline 116 117 bestehen demnach weiter.

Mittwoch, 17. Februar 2021

19:15 Uhr: Landkreis Cham erkennt über 1.300 tschechische Pendler als systemrelevant an

Das Landratsamt Cham hat insgesamt 1.385 tschechische Arbeitskräfte aus insgesamt 180 Betrieben als systemrelevant anerkannt. Diese Pendler dürfen somit weiterhin zum Arbeiten nach Deutschland einreisen. Das geht, so der Pressesprecher des Landratsamtes Cham, von Mitarbeitenden der Sana-Kliniken, also den drei Krankenhäusern im Landkreis, bis zu Angestellten der Molkerei Goldsteig. Medizinisches Personal und Mitarbeiter in der Lebensmittelproduktion gelten als systemrelevant.

Das Landratsamt Cham hat die Anträge von 149 Betrieben nicht anerkannt. Die Branchen entsprachen nicht den Vorgaben der EU-Liste. Insgesamt arbeiten im Landkreis Cham mehr als 4.000 Tschechen. Nicht alle sind aber momentan da. Die aus Bereichen, die vom Lockdown betroffen sind, etwa Gastronomie,Tourismus oder Einzelhandel, befinden sich schon länger in Kurzarbeit und sind ohnehin zuhause.

15:00 Uhr: Weiden sagt Marktveranstaltungen ab

Die Stadt Weiden hat den für Sonntag geplanten "Mittelfastenmarkt" abgesagt. Wegen der aktuell hohen Infektionszahlen könne der Jahrmarkt nicht stattfinden, hieß es heute von der Stadt. Laut dem RKI liegt die 7-Tage-Inzidenz dort derzeit bei 131.

Auch für den am 25.04.2021 vorgesehenen "Jubilatemarkt" bestehe als Großveranstaltung keine realistische Aussicht. Das Infektionsgeschehen lasse eine verantwortungsvolle Durchführung einer solchen Veranstaltung nicht zu, hieß es.

Weidens Oberbürgermeister Jens Meyer sagt: "Ich bedauere es sehr, dass es nach den langen Wochen des Lockdowns, der von uns allen viele Entbehrungen und viel Verzicht verlangt, trotz optimierter Schutz- und Hygienekonzepte und den Beginn der Impfungen noch immer keine Perspektive für die zukünftige Durchführung von Großveranstaltungen gibt. Nachdem ich aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres weiß, wie wichtig den Händlern und Fieranten Planungssicherheit ist, haben wir heute schweren Herzen diese Entscheidung zum Schutz unser aller Gesundheit getroffen."

13:00 Uhr: Leichte Entspannung an Grenzübergängen

An der deutsch-tschechischen Grenze in Waidhaus hat es heute Morgen weniger Behinderungen gegeben, als noch am Tag zuvor. Man kontrolliere sehr schnell, sagte die Bundespolizei dem BR am Dienstagmorgen, was wiederum zu einer Abnahme der Staus führe. Auch der Bürgermeister von Waidhaus, Markus Bauriedl (UWG), teilte auf BR-Anfrage mit, dass der Verkehr am Grenzübergang heute reibungslos lief. So sei es heute nur zu relativ kurzen Staus von zwei bis drei Kilometern Länge gekommen. Ein Drittel der kontrollierten Grenzpendler habe man aber zurückschicken müssen, unter anderem wegen fehlender negativer Corona-Tests oder weil es sich nicht um systemrelevante Berufe handle.

18:15 Uhr: Ausgangssperre im Landkreis Cham fällt weg

Die nächtliche Ausgangssperre im Landkreis Cham fällt ab morgen weg. Das hat das Landratsamt Cham mitgeteilt. Der Grund ist demnach, dass der Landkreis den Inzidenzwert von 100 an sieben aufeinander folgenden Tagen, beginnend mit dem 9. Februar, unterschritten hat. Die entsprechende Vorschrift steht in der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung.

17:30 Uhr: IHK verärgert über Umsetzung der Grenzschließungen

Die Umsetzung der Grenzschließungen in der Corona-Krise sorgt bei bayerischen Unternehmen für Ärger. Die IHK Regensburg/Oberpfalz Kelheim sprach am Montag von einem "Chaos an den Grenzen zwischen Tschechien und Deutschland". Dies bereite den Unternehmen massive Probleme. Lieferketten seien bereits jetzt gestört und Mitarbeiter aus Tschechien fehlten.

Zwar gibt es für unverzichtbare Berufspendler Ausnahmen und eine bis inklusive morgen geltende Übergangsregelung, doch auch deren Umsetzung bereite Probleme, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Helmes. Viele Unternehmen hätten sich auf sie verlassen, doch sie werde in der Praxis nicht umgesetzt. Fehlende Mitarbeiter führten in vielen Betrieben unter anderem zu teils erheblichen Produktionsausfällen und Engpässen.

Zudem stelle die kurze Frist, bis zu der Anträge auf die Anerkennung von Systemrelevanz gestellt werden müssten die Betriebe vor eine Herausforderung. Bei Betrieben im Bereich der IHK sind rund 13.500 Mitarbeiter aus Tschechien tätig. Das ist gut die Hälfte der Pendler aus diesem Land.

Das bayerische Innenministerium setzt dagegen auf Geschwindigkeit: "Wir müssen systemrelevante Betriebe und Einrichtungen in Bayern unbedingt am Laufen halten", sagte Minister Joachim Herrmann (CSU). "Daher haben wir alle Landkreise und kreisfreien Städte aufgefordert, betroffenen Berufspendlern unverzüglich die notwendigen Bescheinigungen auszustellen und uns bis spätestens morgen systemrelevante Betriebe und dort ausgeübte relevante Tätigkeiten zu melden", erklärte er am Montag.

Ab Mittwoch, 0.00 Uhr, wird die Polizei dann laut Ministerium nur noch Grenzgängern den Übertritt erlauben, die einen negativen Corona-Test und eine Bescheinigung haben, in einem systemrelevanten Betrieb eine relevante Tätigkeit auszuüben.

11.00 Uhr: Keine Probleme durch Grenzkontrollen bei BMW

Der Autobauer BMW hat offenbar bisher keine größeren Probleme durch die Grenzkontrollen wegen der Corona-Pandemie. "Unsere Werke sind derzeit versorgt und produzieren planmäßig", hieß es am Montag von BMW. "Erste Lieferungen konnten bereits die Grenzen passieren und sind ohne größere Verzögerungen in unseren Werken angekommen."

Am Sonntag hatte der Verband der Automobilindustrie (VDA) gewarnt, dass durch zu erwartende Probleme an den Grenzübergängen die Automobilproduktion ab Montagmittag größtenteils zum Erliegen kommen werde. Auch das BMW-Werk in Regensburg war als eines der Werke genannt worden, die Probleme bekommen könnten.

Auch beim Personal gebe es keine größeren Probleme durch betroffene Pendler. Bei BMW gebe es zwar einige Pendler, die von den Grenzkontrollen betroffen seien. Ihre Zahl sei aber relativ gering, hieß es.

6.30 Uhr: Wartezeiten für Grenzpendler

An der Grenze zu Tschechien hat sich am frühen Montagmorgen am Grenzübergang Hundsbach eine lange Schlange von Wartenden Autos gebildet. Gegen 6:00 Uhr waren es circa 25 Autos und Kleinlaster, die stetig anwuchs. Auto für Auto wird kontrolliert. Der Grenzübergang ist verhältnismäßig klein, an einer Staatstraße gelegen. An der A6 bei Waidhaus kam es am Morgen zu noch längeren Staus und Wartezeiten. Etwa 2.500 Menschen aus Tschechien pendeln hier im Grenzgebiet in den deutschen Nachbarlandkreis Tirschenreuth.

Negativer Coronatest und Arbeitsvertrag wird verlangt

Zu den aktuellen Einreise-Regeln gibt es noch einige Unklarheiten. Bis Dienstag sollen die Landratsämter vor Ort kategorisieren, welche Tätigkeit der Grenzpendler als systemrelevant gilt und welche nicht. Die Frage, wie das heute gehandhabt wird, ist scheinbar noch offen. Jeder Grenzpendler muss aber einen negativen Coronatest vorlegen und den Arbeitsvertrag dabei haben. Es ist zudem eine Online-Anmeldung zur Einreise nötig.

5.00 Uhr: Welcher Betrieb ist systemrelevant?

Nach der Verschärfung der Einreisebestimmungen an der bayerisch-tschechischen Grenze versucht der Landkreis Tirschenreuth jetzt, eine Liste von systemrelevanten Betrieben zu erstellen, die nicht auf ihre Mitarbeiter aus dem Nachbarland verzichten können.

Die betroffenen Unternehmen – beispielsweise aus dem Gesundheits- und Pflegebereich – haben bis heute Nachmittag, 14 Uhr, Zeit, beim Landratsamt eine Liste mit den entsprechenden Mitarbeitern einzureichen. Ihnen wird dann nach Prüfung durch die Kreisbehörde eine Bescheinigung ausgestellt, die sie beim Grenzübertritt vorlegen müssen.

Seit dem Wochenende gelten die strikten Einreiseverschärfungen an der bayerisch-tschechischen Grenze. Ab sofort dürfen nur noch Berufspendler aus Tschechien zu ihren Arbeitsplätzen in Deutschland fahren, wenn sie als unverzichtbar gelten.

Montag, 15. Februar 2021

Den Corona-Ticker Oberpfalz der Vorwoche finden Sie hier