Es war eine emotionale Debatte im Landwirtschaftsausschuss des Landtags: die Diskussion über den Einsatz von Glyphosat. Die Grünen wollen, dass staatlichen Stellen nicht mehr den Einsatz von Glyphosat empfehlen und berufen sich auf Pläne des designierten Ministerpräsidenten Markus Söder, der den Einsatz des Pflanzenschutzmittels in Bayern deutlich früher beenden will als der Bund.
Grüne stützen sich auf Söder
Für die Grünen ist es eine Frage der Glaubwürdigkeit, dass staatliche Stellen wie die Landesanstalt für Landwirtschaft keine Empfehlung für das Pflanzenschutzmittel Glyphosat mehr aussprechen sollen. Gisela Sengl von den Grünen stützte sich darum auf Äußerungen des designierten Ministerpräsidenten Söder, der angekündigte hatte Glyphosat möglichst bald zu verbieten:
"Für uns wäre es jetzt ganz wichtig - und es wäre auch eine Riesenchance für die CSU - da wirklich mal Glaubwürdigkeit zu zeigen." Gisela Sengel (Bündnis '90/Die Grünen) im Landtag
Freie Wähler: "Ein Zeichen setzen"
Ähnlich sahen es die Freien Wähler. Lorenz Herz sprach von einem Zeichen, das man setzen könnte. Und Florian von Brunn von der SPD verwies wieder auf Markus Söder:
"Ich möchte von Ihnen gerne wissen, ob Sie diese Forderung vom designierten Ministerpräsidenten zustimmen und wie die Landwirtschaftspolitiker der CSU im bayerischen Landtag das umsetzen wollen." Florian von Brunn (SPD) im Landtag
CSU lehnt Antrag ab
Die CSU konnte sich dennoch nicht durchringen, der Opposition zu folgen. Was die wolle, sei doch schon längst gängige Praxis, versuchte Martin Schöffel die Haltung der CSU zu erklären:
"Mit ihrem Antrag wird suggeriert, dass die LfL [Landesanstalt für Landwirtschaft, Anm. d. Red.] sogar noch ausweiten wolle. Das Gegenteil ist seit Jahren der Fall und darum ist dieser Antrag nicht mehr notwendig." Martin Schöffel (CSU) im Landtag
Und so sagte die CSU vorerst "Nein" dazu, dass der Einsatz von Gylphosat nicht mehr empfohlen werden darf.