Zusammengetragen hat die Sammlung der Ethnologe und Kurator Michael Schödel. Nach dessen Tod im Jahr 2015 haben die Erben dem Textilmuseum ("TIM") nun dessen Nachlass übergeben. Die Sammlung selbst ist dabei in mehrere Bereiche unterteilt: Zum einen geht es um das Thema Strümpfe und Feinstrümpfe.
Strümpfe mit Geschichte im Textilmuseum
Die Sammlung umfasst dabei das komplette Musterarchiv der Augsburger Feinstrumpffirma ELBEO samt kunstvollen Werbegrafiken des US-Künstlers Antonio Lopez aus der Hochzeit des Unternehmens. Besonderes Highlight sind laut Murr die naturseidenen Strümpfe von der Weltausstellung 1937 in Paris, mit denen damals die Firma ELBEO den Grand Prix gewann.
Es geht aber auch um das Thema Flucht, Vertreibung und Wiederaufbau, so der Museumsleiter. 1945 nämlich hatte Elbeo in Sachsen den ersten europäischen Perlonstrumpf produziert, dann wurde die Firma von den Russen geschlossen und 1946 in Augsburg-Oberhausen wieder neu aufgebaut, mitsamt eines großen Teiles des Belegschaft aus Sachsen.
Weltkriegs-Unterwäsche in Augsburg
Ein zweiter Schwerpunkt der Sammlung widmet sich der Kinderkleidung, als besonders wertvoll gilt dabei ein Bubenanzug aus dem Jahr 1790 und ein Mädchenkleid aus dem Biedermeier.
Skurril: Zur Sammlung gehört auch Unterwäsche der verschiedenen Armeen aus den beiden Weltkriegen. Die neue Sammlung Schödel kommt nun erst einmal ins Depot des TIM, allerdings werden immer wieder Stücke daraus in laufenden Sonderausstellungen präsentiert, so Museumsleiter Murr.