Thomas Schwab, der Generaldirektor des Deutschen Bob- und Schlittensportverbands ist über das Ausmaß der Beschädigung des Eiskanals am Königssee schwer betroffen: "Damit war nicht zu rechnen", sagte er gegenüber dem BR. Ein großes Sportereignis wie ein Bob- oder Rodelweltcup werde im Winter 2021/2022 nicht stattfinden.
THW und Bundeswehr räumen auf
Zur Zeit sind das Technische Hilfswerk (THW) und die Bundeswehr mit schwerem Gerät vor Ort, um die rund ein Kilometer lange Straße, die zum verschütteten Starthaus führt, von Geröll und Schutt zu befreien. Auch die Kühlleitung ist zur Hälfte beschädigt und muss komplett erneuert werden. Eine Gefahr für die Bevölkerung durch eventuell austretendes Ammoniak besteht nicht, so Schwab.
Ausmaß der Schäden noch nicht abzusehen
Erst wenn Geröll und Schutt beseitigt ist, könne man eine Bestandsaufnahme machen und die Schäden abschätzen. Es wird davon ausgegangen, dass der entstandene Schaden durch die Überflutung des Klingerbachs und den Geröllrutsch vom Grünstein in die Millionen geht.
Am Grünstein gab es zwar Hangverbauungen, diese hatten Samstag Nacht jedoch dem Druck von Geröll und Sand nicht standgehalten. Das Starthaus der Kunsteisbahn wurde komplett überflutet. Bisher gab es laut Thomas Schwab noch keine Möglichkeit hineinzugehen, da erst die Straße dorthin freigeräumt werden müsse. Seit Bestehen der Bahn, die seit über 50 Jahren in Betrieb ist, hätte es noch kein vergleichbares Ereignis gegeben.
Olympiasieger Loch sorgt sich um Wiederaufbau der Bahn
Rodel-Olympiasieger Felix Loch hat Sorge, dass die durch das schwere Unwetter in der Nacht zum Sonntag stark beschädigte Bob- und Rodelbahn am Königssee nicht wieder aufgebaut werden könnte. "Man kann nur hoffen, dass die Bahn wieder aufgebaut wird. Die Bahn steht dort schon sehr lange, da gab es immer Konflikte, auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit.
"Die Bahn kostet eine Stange Geld und es gab immer schon Gegenwind gegen die Bahn und viele unterschiedliche Interessen", sagte Loch. Der Generaldirektor des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD), Thomas Schwab, hatte die Hoffnung geäußert, dass die Bahn bis Oktober 2022 wieder einsatzbereit sein könnte.
Felix Loch teilt dieses Hoffnung nicht: "Ich habe die Befürchtung, dass es länger dauert. Ich glaube, wir reden hier von drei oder vier Jahren, bis wieder etwas funktioniert", sagte der 31-Jährige.
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