Der LBV beklagt einen neuen Fall von Umweltkriminalität. Ein Landwirt hat bereits Ende Juni auf einem abgeernteten Feld in Niederbayern eine vergiftete Rohrweihe entdeckt und den LBV eingeschaltet. Nun liegt das vorläufige Ergebnis des Landesamtes für Umwelt vor, wie der BR erfahren hat. Demnach starb der seltene Greifvogel an dem Gift Carbofuran.
Der Landwirt und ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der LBV-Kreisgruppe Dingolfing haben auf dem Feld in Wallersdorf-Altenbuch zudem ein Stück Rinderknochen entdeckt, das mit dem blauen Gift präpariert war. Der LBV hat nun Anzeige erstattet.
Wurden weitere Vögel vergiftet?
Schon im April war im Bayerischen Wald ein Greifvogel mit Carbofuran getötet worden. Und möglicherweise ist das hochtoxische Pestizid darüber hinaus für den Tod einer weiteren Rohrweihe in Niederbayern verantwortlich. Der Kadaver des Vogels wurde Anfang des Monats 45 Kilometer vom ersten Fundort entfernt an einem Straßenrand bei Laberweinting im Landkreis Straubing-Bogen entdeckt.
Das Gift ist schon lange verboten
Das hochtoxische Pestizid Carbofuran ist in der EU seit 2008 verboten. Rohrweihen, die dem Mäusebussard ähneln, sind in Bayern recht selten. Hier wurden zuletzt etwa 500 Brutpaare gezählt. Der Vogel ist europaweit geschützt.