Ein europäischer Skorpion auf einer Hand
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Ein europäischer Skorpion

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Europäischer Skorpion: Oft im Reisegepäck – und bald überall?

Europäischer Skorpion: Oft im Reisegepäck – und bald überall?

Eigentlich gibt es in Bayern keine Skorpione in freier Natur. Aber vereinzelt eben doch. Erst am Wochenende entdeckte eine Münchner Familie wieder ein Exemplar an ihrer Tür. Wie verbreitet ist der Skorpion wirklich – und wie gefährlich ist das Tier?

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Immer wieder entdecken Menschen in Bayern herumlaufende Skorpione. Dabei handele es sich um "Europäische Skorpione", die eigentlich hauptsächlich in Südeuropa lebten, erläutert die Expertin Jennifer Vogl von der Reptilienauffangstation in München. Diese reisten oft unbemerkt im Reisegepäck von Urlaubern mit nach Bayern, wo sie manchmal monatelang in der Umgebung überleben könnten. Im Zuge der Klimaerwärmung könnten sich diese sogar über Südeuropa hinaus ausbreiten, schätzt Vogl. Ein Grund für Panik ist das aber nicht.

"Europäischen Skorpione": Klimawandel begünstigt Verbreitung

Skorpione der Gattung "Euscorpius" sind nur wenige Zentimeter groß. Ihre Stiche gelten laut dem Landesamt für Umwelt als eher harmlos. Meist seien sie sogar weniger schmerzhaft und giftig als die einer Biene, ergänzt Vogl: "Die Tiere sind auch recht tolerant und stechen erst nach mehrmaliger Provokation zu."

Wenn es kalt wird, kommen Skorpione auch in Wohnungen. Solange es draußen warm ist, fühlen sich die eingeschleppten Spinnentiere nach Angaben von Vogl auch in Bayern wohl. Meist verstecken sie sich unter Blättern, Moos oder Holz. "Zur kalten Jahreszeit suchen die Tiere wärmere Orte auf und werden daher oft in Wohnungen entdeckt", sagt Vogl.

München: Da steht ein Skorpion an der Tür

Erst am Sonntag musste in München die Feuerwehr ausrücken, weil ein kleiner Skorpion auf der Türschwelle der Wohnung einer Familie in eine Klebefalle getappt war. Die Einsatzkräfte mussten das Tierchen befreien und zur Reptilienauffangstation bringen. Dass Europäische Skorpione abgegeben werden, passiere ständig - besonders im Herbst, sagt Vogl. 

Eine Population des Europäischen Skorpions in Bayern gibt es dem Landesamt für Umwelt zufolge derzeit nicht. Auch nicht alle Unterarten hätten gute Chance, hierzulande langfristig zu überleben, wie die aus Spanien, sagt Vogl. Anders sei das zum Beispiel bei aus Südtirol stammenden Tieren. Mit einem passenden Winterquartier etwa im Keller einer Wohnung könnten Skorpione aus solchen kühleren Regionen sicherlich auch hier gut überleben.

Keine Panik: Was zu tun ist, wenn Sie ein solches Tier entdecken

Wer einen Skorpion bei sich zu Hause entdeckt, sollte erst einmal Ruhe bewahren, empfiehlt die Expertin: "Meistens handelt es sich um einen ungefährlichen Skorpion. Nur in sehr seltenen Fällen werden wirklich gefährliche Arten in Privathaushalten entdeckt." Um das Tier zu fangen, könne man einfach ein Glas darüber stülpen. Auch an die Feuerwehr könne man sich jederzeit wenden.

Mit Material von dpa

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