Die Integrierte Rettungsleitstelle (ILS) in Nürnberg schlägt Alarm. Sie wird derzeit durch eine Vielzahl von Anrufen belastet, die keine Notfälle sind, heißt es in einer Mitteilung der ILS. Durchschnittlich 1.900 Mal am Tag werde der Notruf unter der Nummer 112 gewählt. Diese europaweit einheitliche Rufnummer gilt in Notlagen, also wenn die Feuerwehr oder der Rettungsdienst benötigt werden, erklärt Leitstellen-Chef Marc Gistrichovsky.
Zahnschmerzen und Fieber sind keine Notfälle
Bei vielen Anrufen stelle sich jedoch bei näherer Nachfrage heraus, dass es sich um keine Notfälle handelt – sondern um länger anhaltende Zahnschmerzen, einfaches Fieber oder andere medizinische Probleme. Gistrichovsky betont, dass es für nicht akute Erkrankungen oder Unfälle die kostenfreie Rufnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes gibt. Unter der bundesweit einheitlichen Nummer 116 117 können Anruferinnen und Anrufer außerhalb der normalen Öffnungszeiten von Arztpraxen medizinische Hilfe erhalten.
Bereitschaftsdienst für nicht akute Erkrankungen
Der Nürnberger Leitstellen-Chef appelliert, diese Bereitschaftsnummer zu benutzen. Denn die Leitstelle und die Notaufnahmen der Kliniken gerieten derzeit immer wieder an ihre Belastungsgrenzen, weil sie Anrufer darauf verweisen müssen. Der ärztliche Bereitschaftsdienst der Krankenkassen vermittelt Patienten an die nächstgelegene Arztpraxis mit Notdienst.
Die Integrierte Leitstelle in Nürnberg wird von der Nürnberger Berufsfeuerwehr geleitet und ist für akute Notfälle im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen und die dazugehörigen Landkreise zuständig. Nach eigener Darstellung ist die ILS am Nürnberger Hafen eine der größten Leitstellen in Deutschland und für 1,2 Millionen Menschen zuständig.
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