8.000 Menschen beim Faschingszug am Rosenmontag in Stulln im Landkreis Schwandorf, 5.000 Narren in Langquaid im Kreis Kelheim und in Alteglofsheim im Kreis Regensburg waren es rund 4.000 – bei den Faschingsumzügen in Niederbayern und der Oberpfalz waren am Wochenende und am Rosenmontag zahlreiche Narren auf den Beinen. Obwohl das Wetter mancherorts eher trist war, zog es teilweise mehr Menschen auf die Straßen als noch vor Corona.
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Besonders Jugendliche erfreuen sich am Fasching
Waltraud Rath vom Landesverband ostbayerischer Faschingsgesellschaften kennt die Faschingsszene in der Region seit Jahrzehnten. Sie ist zuständig für die Gardetreffen im Verband und meint, dass sich die Menschen in der Region nach zwei Jahren Corona nach ausgelassenem Feiern sehnen: "Das Faschingstreiben hat eher zugenommen", sagt sie.
"Es sind natürlich ganz viele alte Faschingshasen dabei, aber es sind auch viele Jugendliche neu dabei, die die letzten zwei Jahre geschuldet durch die Pandemie keinen Fasching feiern konnten." Waltraud Rath
Faschingsgesellschaften sind nicht eingerostet
Dass den vielen Narren ein buntes Programm bei Zügen und auf Bällen geboten werden kann, sei den Faschingsgesellschaften in der Region zu verdanken. "Es macht mich stolz, dass die Faschingsgesellschaften aktiv geblieben sind und dass keine zurückgezogen hat", sagt Rath.
Neue Garde in Hauzenberg
Mancherorts haben sich sogar neue Garden zusammengeschlossen: so wie in Hauzenberg im Landkreis Passau. 15 Mädels haben sich hier zusammengetan und trainieren schon seit September für die Faschingssaison. Heute Nachmittag startet der große Umzug in Hauzenberg, wo die frisch zusammengestellte Garde ihren ersten großen Auftritt vor heimischem Publikum haben wird.
Lukas Schützeneder, Präsident der Hauzenberger Faschingsgilde, erwartet heute beim Umzug an die 2.000 Besucher. "Wir rechnen mit 60 verschiedenen Gruppen beim Zug", so Schützeneder im BR-Interview. Rund einen Kilometer lang wird der Faschingszug sein.
Diskussion über kulturelle Aneignung
Begleitet wird das Faschingstreiben dieses Jahr von einer Debatte darüber, welche Verkleidungen oder Mottos noch vertretbar sind. In Dietfurt etwa wurde über den traditionsreichen Chinesenfasching diskutiert, der dieses Jahr bereits zum 90. Mal stattfand. Von "Yellow Facing" war bei Kritikern die Rede. Man verbreite in Dietfurt gefährliche Stereotype über die chinesische Kultur.
Nicht nur in Dietfurt wird über kulturelle Aneignung diskutiert. Die Debatte dreht sich allgemein um umstrittene, aber beliebte Verkleidungen wie den Indianer oder den Rastafari.
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