Ein halbes Jahr nach einer beinahe tödlichen Attacke auf einen Polizisten in Ochsenfurt im Landkreis Würzburg ist ein 24-jähriger Mann zu fünf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Der Angeklagte ging davon aus, dass der Polizist tot sei oder sterben würde, wie der Vorsitzende Richter bei der Urteilsverkündung am Landgericht Würzburg am Donnerstag sagte. Der Mann wurde wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Brutale Gewalt bei Polizeikontrolle
Der 24-Jährige hat sich Ende Januar einer Polizeikontrolle in Ochsenfurt widersetzt, so kam es zu der Auseinandersetzung. Dabei hat er dem Polizisten die Pistole entrissen und abgedrückt. Der Polizist blieb noch unverletzt. Doch der 24-jährige Angeklagte hat dann auf den Polizisten eingeprügelt und mehrfach gegen den Kopf des regungslos am Boden liegenden Beamten getreten. Der schwer verletzte Polizist schoss dem Mann schließlich ins Bein und hinderte ihn so an der Flucht.
Hintergrund für die Tat war ein bestehender Haftbefehl und eine fehlende Fahrerlaubnis. Bereits wenige Stunden vor dem Vorfall sollte der damals 23-Jährige mit seinem Auto auf der Autobahn kontrolliert werden, doch auch da flüchtete er.
Polizeibeamter erlitt erhebliche Kopfverletzungen
Der Polizeibeamte hatte durch den Angriff erhebliche Verletzungen am Kopf erlitten. Er musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Staatsanwaltschaft und der Anwalt des als Nebenkläger auftretenden Polizisten hatten auf versuchten Mord plädiert. Die Verteidigung sah hingegen keinen Tötungsvorsatz und plädierte für eine Verurteilung zu vier Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung.
Mit Informationen der dpa.
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