Ferien-Halbzeit: Bisher durchschnittliche Saison im Allgäu
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Ferien-Halbzeit: Bisher durchschnittliche Saison im Allgäu

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Ferien-Halbzeit: Bisher durchschnittliche Saison im Allgäu

Ein nasses Frühjahr, ein heißer Juni und Juli und zum Ferienstart wieder Regen – wegen der Wetterkapriolen in diesem Jahr fällt die Tourismus-Bilanz im Allgäu bislang durchschnittlich aus. In Pfronten hoffen Unternehmer auf einen goldenen Herbst.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel über dem Breitenberg, die Aussicht ist fantastisch und der Parkplatz an der Bergbahn dementsprechend voll. Der Sommer ist zurück und mit ihm kommen auch die Touristen ins Allgäu. Doch bisher war auf das Wetter kein rechter Verlass. Bei der Breitenbergbahn in Pfronten im Ostallgäu blickt man deshalb mit gemischten Gefühlen auf die bisherige Tourismus-Saison.

Hoffnung auf den "goldenen Herbst"

"Anfang August waren zehn grauselige Tage, hart an der Schneefallgrenze. Dann ist natürlich kein Gast bereit, oben am Berg Geld auszugeben", erzählt Frank Seyfried, der Geschäftsführer der Breitenbergbahn. Er setzt die Hoffnung nun auf einen goldenen Herbst, den die Allgäuer seiner Meinung nach "sicher haben werden", und schätzt, dass es am Ende eine ordentliche Saison werden wird.

Hohe Inflation sorgte für weniger Gäste im Frühjahr

In der Schlossanger Alp hat sich der Kälteeinbruch Anfang August dagegen nicht groß bemerkbar gemacht. Das 70-Betten-Hotel ist seit Wochen ausgebucht. Allerdings war im Frühjahr ein bisschen Zurückhaltung zu spüren, sagt Hotelchef Bernhard Ebert. Seiner Meinung nach lag das vielleicht auch an der hohen Inflation. "Die Leute waren ein bisschen verunsichert. Und du hast gemerkt: Das Wetter spielt eine große Rolle", erklärt Ebert.

Übernachtungszahlen fast auf Vor-Corona-Niveau

Im Schnitt zählt Pfronten 600.000 Übernachtungen pro Jahr. Julian Knacker von Pfronten Tourismus glaubt, dass sie auch am Ende dieses Jahres wieder ungefähr dort landen werden. Mit Übernachtungszahlen wie kurz vor der Pandemie rechnet er aber nicht: "Wir sind noch ein Stückchen entfernt von den Rekorden, die wir 2018 und 2019 verzeichnen konnten. Aber wir sind momentan bei einem guten Durchschnitt, was die Übernachtungszahlen angeht."

Feriengäste entscheiden sich immer kurzfristiger

Auch im restlichen Allgäu ist man bisher zufrieden. Ein Trend zeigt sich aber laut Allgäu GmbH: Die Feriengäste entscheiden sich oft erst wenige Tage vor der Anreise für eine Unterkunft und bleiben nicht mehr so lange wie früher. Laut Allgäu GmbH sind die Unterkünfte insgesamt trotzdem sehr gut ausgelastet. Ferienwohnungen sind nach Angaben der Touristen-Informationen vielerorts komplett ausgebucht, Campingplätze und Wohnmobilstellplätze hätten große Zuwächse. Für die Ausflugsziele wie Bergbahnen oder Gasthöfe zahlt sich laut Simone Zehnpfennig von der Allgäu GmbH aus, dass viele Allgäuer Urlaub daheim machen. Die vielen Wander- und Radstrecken in der Natur und die Angebote für Familien mit Kindern hätten auch für die Einheimischen einen Reiz.

Steigende Preise lassen auch Urlauber sparen

Die Unternehmen in Pfronten gehen davon aus, dass die Zahlen am Ende des Jahres passen werden. Wer sich bei den Urlaubern in Pfronten umhört, merkt aber trotzdem eines: Die Themen Inflation und steigende Preise spielen für einige schon eine gewisse Rolle. Die einen gönnen sich im Urlaub bewusst die Extra-Ausgaben – die anderen sparen auch in dieser Zeit, entweder indem sie kürzer wegfahren oder indem sie statt ans Meer nur ins Allgäu fahren, um wenigstens Spritkosten zu sparen.

Landschaft im Allgäu am Weißensee.
Bildrechte: BR/Sylvia Bentele
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