Eine Oberleitung ist mit einem Zug gekoppelt.
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Der Haushaltsauschuss des Bundestags hat beschlossen, die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale neu berechnen zu lassen.

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Franken-Sachsen-Magistrale: Elektrifizierung wird neu berechnet

Die Elektrifizierung der als "schmutzigste Bahnstrecke Deutschlands" geltenden Franken-Sachen-Magistrale lag lange auf Eis – eine Elektrifizierung galt als unwirtschaftlich. Nun gibt es Hoffnung, dass die Dieselloks doch bald Geschichte sind.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat am Donnerstag beschlossen, den Ausbau der Franken-Sachsen-Magistrale und deren Elektrifizierung neu berechnen zu lassen. Das teilten mehrere Bundestagsabgeordnete aus Bayreuth und Bamberg mit. Die Entscheidung des Haushaltsausschusses sei das Ergebnis jahrelanger Bemühungen und des engagierten parteiübergreifenden Einsatzes auf verschiedenen Ebenen, heißt es.

  • Zum Artikel: Wird die Franken-Sachsen-Magistrale doch elektrifiziert?

Franken-Sachsen-Magistrale: Wirtschaftlichkeit neu berechnen

Das Bundesministerium für Verkehr soll bis Ende März 2024 eine Neuberechnung der Wirtschaftlichkeit für die Elektrifizierung der Ausbaustrecke von Nürnberg über Marktredwitz und Hof an der bayerische-tschechischen Grenze und weiter bis nach Cheb (Eger) in Tschechien zu einem CO2-Preis von 670 Euro statt bisher 150 Euro pro Tonne durchführen, heißt es in einer Mitteilung der Günen-Bundestagsabgeordneten Lisa Badum. Außerdem soll das Ministerium einen Bericht zur unverzüglichen Planung und zum Ausbau vorlegen, forderte die Abgeordnete.

"Die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale ist ein wichtiger Schritt zu einer deutlich besseren und nachhaltigeren Anbindung unserer Regionen." Lisa Badum (Grüne), Bundestagsabgeordnete

Weil der Schienenausbau samt Elektrifizierung mit 1,1 Milliarden Euro unwirtschaftlich sei, hatte das Bundesverkehrsministerium einen Planungsstopp verhängt. Das Ministerium lehnte damals eine Neuberechnung der Wirtschaftlichkeit der Strecke ab.

Kommunalpolitiker aus Mittel- und Oberfranken sowie Tschechien fordern eine Wiederaufnahme der Planungen für die Sachsen-Franken-Sachsen-Magistrale und deren Elektrifizierung. Sowohl der Personennahverkehr als auch der Güterverkehr wachse, betonten die Landräte und Bürgermeister in der sogenannten Pegnitzer Erklärung. In Tschechien ist die Eisenbahnverbindung zwischen Prag und Cheb (Eger) bereits elektrifiziert.

Bald keine Dieselloks mehr: Verkehrswende durch Elektrifizierung

Die Neuberechnung gebe Hoffnung, "dass wir die Verkehrswende nun auch in Ost-Oberfranken angehen können", so der Grünen-Abgeordnete Tim Pargent laut einer Mitteilung.

Die Bundestagsabgeordnete Silke Launert (CSU) betonte, dass mit einer Neuberechnung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses der Franken-Sachsen-Magistrale endlich der Stillstand ende. Es gehe um eine Planung und einen raschen Ausbau der Strecke, einschließlich einer durchgehenden Elektrifizierung. "Für die letzte Dieselinsel Deutschlands ist damit hoffentlich der letzte Zug abgefahren", so die Bundestagesabgeordnete. "Das ist ein wichtiger Schritt für die Mobilität der Bürger in Oberfranken."

Als sogenannte Dieselinsel werden die nordbayerischen Regionen von Bamberg bis Regensburg bezeichnet, in denen noch Dieselloks verkehren.

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