Der Freistaat Bayern fördert ein neues Forschungsprojekt zu Heimatvertriebenen und die Erinnerung an ihre Aufnahme in Bayern mit einer halben Million Euro. Am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg wird dazu eine Forschungsstelle eingerichtet. Sie wird für drei Jahre gefördert.
Fast zwei Millionen Vertriebene fanden in Bayern neues Zuhause
Zudem soll die Sonderausstellung "Neuanfänge – Heimatvertriebene in Bayern" im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg künftig als Wanderausstellung durch ganz Bayern auf Tour gehen.
„Nach dem Zweiten Weltkrieg haben fast zwei Millionen Heimatvertriebene in Bayern eine neue Heimat gefunden", betont die CSU-Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene.
"Gewaltige Umwälzung"
Die Gesellschaft erinnere sich aber kaum noch an die "gewaltige Umwälzung im Herzen Europas", die mit der Vertreibung und der Eingliederung der Heimatvertriebenen einherging, so Stierstorfer. Mit der Möglichkeit, das zu ändern, werde ein "langjähriger Herzenswunsch Wirklichkeit." Die Abgeordnete ist auch Schirmherrin der Ausstellung.
Einfluss auf kulturelle Identität
Das Forschungsprojekt soll ab 2022 in Kooperation mit der Universität Regensburg neue Erkenntnisse darüber zu Tage fördern, wie die Vertriebenen als Brücke und Kulturvermittler im Herzen Europas gewirkt haben und welchen Einfluss sie auf die kulturelle Identität Bayerns hatten.
Dabei werde es gerade auch um ihr Bild in Medien und Schulbüchern gehen, und darum, wie die Vertriebenen die Sichtweise der hiesigen Bevölkerung auf die Nachbarländer im Osten und deren Verhältnis zu Bayern und Deutschland geprägt haben, so Stierstorfer.
"Europäischen Gedanken stärken"
Für die Abgeordnete steht fest: "Es ist gut und wichtig, dass wir dieses Thema stärker in den Fokus rücken – auch, um den europäischen Gedanken und das Zusammenwachsen zwischen Ost und West hier im Herzen Europas zu stärken."
Die Förderung für das Projekt kommt aus den Mitteln der Fraktionsreserven. Damit können die einzelnen Fraktionen im Landtag eigene finanzielle Schwerpunkte setzen.
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