Symbolbild: Impfzertifikate
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Gefälschte Impfzertifikate in München – Haftbefehle erlassen

Nach der Festnahme einer Apothekenangestellten und einer weiteren Person in München wegen hunderter gefälschter digitaler Corona-Impfnachweise wurde nun Haftbefehl erlassen. Es bestehe Flucht- und Verdunkelungsgefahr, hieß es von den Ermittlern.

Im Fall der in München sichergestellten gefälschten digitalen Impfausweise ist nun gegen zwei Beschuldigte Haftbefehl erlassen worden. Wie die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) in Nürnberg mitteilte, erging der Haftbefehl gegen die Beschäftige einer Apotheke und eine weitere Person wegen Flucht- und Verdunklungsgefahr.

  • Zum Artikel: "Hunderte digitale Impfpässe gefälscht - Festnahme in München"

Apothekenangestellte und Komplize am Freitag festgenommen

Weitere Auskünfte seien aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht möglich. Am vergangenen Freitag waren in München eine Apotheke und im Anschluss mehrere Wohnungen durchsucht worden, wegen des Verdachts des Handels mit gefälschten digitalen Impfpässen. Eine Apothekenangestellte und ein Komplize wurden festgenommen.

350 Euro für gefälschten QR-Code

Seit Mitte August 2021 wurden nach Angaben der ZKG auf einem deutschsprachigen Cybercrime-Forum unberechtigt erstellte QR-Codes für den digitalen Corona-Impfausweis zum Preis von zuletzt 350 Euro angeboten, ohne dass eine Impfung tatsächlich erfolgt oder nachgewiesen war. Hierfür soll durch unberechtigten Online-Zugriff die IT-Infrastruktur der Münchner Apotheke genutzt worden sein. Allein im Oktober 2021 sollen so über 500 Impfzertifikate ausgestellt worden sein.

Gefälschter Impfausweis auch im Ausland entdeckt

Auch im EU-Ausland wurde ein so erstellter falscher digitaler Impfausweis entdeckt. In den durchsuchten Wohnungen wurden Kryptowährungen und Bargeld im Wert von rund 100.000 Euro sichergestellt. Der Apotheker werde nicht als Beschuldigter geführt, so die ZKG.

Das Bundeskriminalamt (BKA), Abteilung Cybercrime, war im Zuge von Recherchen im Darknet auf die Geschehnisse aufmerksam geworden und hatte das Verfahren an das Bayerische LKA abgegeben, heißt es in der Mitteilung.

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