Warum die gut 100 Goldfische in den Biotop-Teich mitten in einer Ausgleichsfläche in München-Moosach gelandet sind, lässt sich nur spekulieren. Wieder herausgeholt wurden sie jedenfalls mittels Elektrofischerei. Die Untere Naturschutzbehörde München hatte dafür die Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberbayern um Unterstützung gebeten.
Strombetäubung und Spezialkescher
Die Experten haben Strom ins Wasser geleitet, die Fische in der Nähe eines Spezialkeschers betäubt und sie dann eingesammelt. Das sei eine durchaus gängige und schonende Methode, erklärt Fischereifachberater Bernhard Gum und blickt zufrieden in die Plastikwanne am Tümpelrand: Nach zwei bis drei Minuten kommen die Tiere wieder zu sich: "Keine Verluste – die Fische haben das alle soweit gut überstanden."
Gefahr für Kröten und Frösche
Sie wurden dann in die Reptilienauffangstation gebracht. Im Tümpel bleiben konnten sie auf keinen Fall: Weil Goldfische sich schnell vermehren und bei der Nahrungssuche nicht wählerisch sind, werden sie in "freier Wildbahn“ zum Problem. Sie würden zum Beispiel Laich und Kaulquappen von Wechselkröten und Laubfröschen fressen und damit deren Bestand gefährden, erklärt Julia Zimprich von der Unteren Naturschutzbehörde München.
Appelle der Experten
Wie die Fische in den Tümpel gekommen sind, ist unterdessen weiter unklar. Da habe wohl jemand einfach den Gartenteich oder das Aquarium daheim "entleert“ oder "keine Lust“ mehr auf die Tiere gehabt, vermutet Tobias Ruff von der Fachberatung. Deshalb der Appell der Experten: Lieber vor dem Kauf gut überlegen, ob man solche Goldfische überhaupt braucht. Und "im Fall der Fälle“ die Goldfische nicht in die freie Natur umsiedeln, sondern in eine Einrichtung, die sich mit solchen Tieren auskennt.
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