Etwas weniger dicht gedrängt als sonst standen gestern Abend die Schaulustigen am Straßenrand beim Auszug zur Festwiese zum Auftakt des Gäubodenvolksfestes in Straubing. Bis kurz vor dem Start hatte es nämlich geregnet. Gegen Ende des Auszugs schien dann aber sogar noch die Sonne und so war das Gedränge auf dem Festplatz am ersten Abend so dicht wie immer. Auch die Bierzelte waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Schätzungsweise knapp 100.000 Besucher waren am ersten Abend unterwegs.
Zweigeteilter Start
Heute um 10 Uhr wird Kultusminister Ludwig Spaenle das Gäubodenvolksfest offiziell eröffnen. In Straubing gibt’s kein Ozapft is, sondern der Festredner sagt am Ende seiner Rede einfach, dass das Gäubodenvolksfest jetzt eröffnet ist. Der Grund für den Beginn am Freitag und die Eröffnung am Samstag ist übrigens ein historischer: schon vor 200 Jahren gab es beim landwirtschaftlich geprägten Fest Prämierungen von Tieren und Feldfrüchten durch den Regierungspräsidenten. Am Abend vorher luden die Brauereien ein zur Bierprobe und zogen von den Brauereigaststätten mit den Bedienungen und Kapellen zum Festplatz. Daraus hat sich der Auszug entwickelt und aus den Prämierungen ist die Eröffnung mit einem Politiker entstanden.
Die Ostbayernschau
Bis Montag in einer Woche werden bis zu 1,4 Millionen Menschen zum Feiern erwartet. In den sieben Bierzelten spielen rund 100 Musikkapellen ein breites Repertoire von traditioneller Blasmusik bis hin zu Party-Sound. Unter den 130 Attraktionen sind einige Neuheiten wie das 80 Meter hohe Kettenkarussell Jules-Verne-Tower. Zeitgleich beginnt heute die Ostbayernschau, die größte Verbraucherausstellung Niederbayerns und der Oberpfalz. Die Maß Bier kostet heuer zwischen 9,10 Euro und 9,15 Euro.
Das im vergangenen Jahr bewährte Sicherheitskonzept wurde nochmals weiterentwickelt. Es besteht im Wesentlichen aus hoher Polizeipräsenz, Videoüberwachung und stichprobenartigen Taschenkontrollen. Es gibt kein Rucksackverbot, aber die Polizei bittet, große Taschen und Rucksäcke daheim zu lassen. Die Stadt Straubing hat außerdem an Zufahrtsstraßen Betonteile aufgestellt, um zu verhindern, dass ein Lastwagen in die Menschenmenge fahren kann.