Seit Monaten beschäftigt das Thema ICE-Werk die Bürgerinnen und Bürger in und um Nürnberg. Denn egal welchen Standort die Bahn für ihr im Raum Nürnberg geplantes ICE-Instandhaltungswerk präsentiert hat – die Reaktionen waren immer dieselben: heftiger Widerstand aus der Bevölkerung. Der Bund Naturschutz (BN) hat ganz eigene Pläne für das ICE-Werk. Dieses solle die Bahn doch in ein bereits bestehendes Industriegebiet bauen - nämlich am Nürnberger Hafen. Doch die Pläne wurden eigentlich bereits Anfang Februar von Hafen-Seite wieder verworfen: am Hafen gebe es nicht genug Platz.
ICE-Werk am Hafen soll den "Reichswald retten"
Die Naturschützer lassen sich davon nicht beeindrucken und riefen zur Radsternfahrt zum Hafen auf, an der am Sonntag rund 120 Menschen teilgenommen haben. Damit wollen sie die Politik und die Öffentlichkeit in der Region von den eigenen Plänen des ICE-Werks am Hafen überzeugen. Um weitere Eingriffe in die Waldgebiete rund um Nürnberg zu verhindern, plant der Bund Naturschutz im Mai die Gründung eines Bündnisses "Rettet den Reichswald". Hintergrund ist, dass die Deutsche Bahn nach bisherigen Planungen das ICE-Werk an einem von drei möglichen Standorten im Lorenzer Reichswald bei Feucht oder in Allerberg bauen will.
Bund Naturschutz will eigene Pläne an Regierung schicken
Nun wird die Regierung von Mittelfranken in einem gesetzlich vorgeschriebenen Raumordnungsverfahren die drei Standortvorschläge der Bahn auf ihre Eignung prüfen. Der Bund Naturschutz will nach Angaben seines Nürnberger Vorsitzenden Klaus-Peter Murawski die eigenen Planungsunterlagen zum ICE–Werk im Nürnberger Hafen ebenfalls an die Regierung von Mittelfranken schicken.
Hafen zu BN-Plänen: "Keine Flächen verfügbar"
Eigentlich ist der Hafen-Plan bereits gescheitert. Es seien aktuell keine freien Ansiedlungsflächen mehr verfügbar, teilte Bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann auf BR-Anfrage Anfang Februar mit. Der Bau eines ICE-Werks im Hafen würde dazu führen, dass der Gütertransport von Schiff und Bahn wieder zurück auf die Straße verlagert werde, sagte Zimmermann. Und das könne niemand wollen. Auch die Bahn hat dem Vorschlag des Bund Naturschutzes bereits eine Abfuhr erteilt.
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