Die Nürnberger Rostbratwurst ist zwar nicht sehr lang – doch für viele trotzdem ein ganz großer Gaumenschmaus. Und nicht nur die Nürnbergerinnen und Nürnberger sondern auch viele Besucher der Stadt lieben sie innig. Kaum zu glauben, dass die Rostbratwurst also erst jetzt mit einem eigenen Museum gewürdigt wird.
Besucher sollen Kulturgeschichte der Bratwurst kennenlernen
In dem Museum am Trödelmarkt, direkt neben dem Henkersteg, soll die 700-jährige Kulturgeschichte der Nürnberger Bratwurst erlebbar werden. "Auf 100 Quadratmetern zeigen wir neben den hochmittelalterlichen Anfängen, den Sagen und Legenden, die Handwerkskunst der Nürnberger Metzger, die bis heute in den kleinen Nürnberger Bratwürsten steckt," erzählt Rainer Heimler, 1. Vorsitzender des Schutzverbandes Nürnberger Bratwürste e.V.. "Denn die Nürnberger Bratwürste sind Teil dieses kulinarischen Erbes."
Der Schutzverband habe der Wurst schon lange ein Museum widmen wollen und sei auf der Suche nach einem geeigneten Standort gewesen.
Passend: Bratwurstmuseum soll am Christkindlesmarkt eröffnen
Derzeit läuft der Innenausbau des künftigen Bratwurstmuseums, das pünktlich zum Christkindlesmarkt 2021 eröffnen soll. Was eine Bratwurst zu einer Nürnberger Bratwurst macht, ist genau festgelegt: Sie müsse sieben bis neun Zentimeter lang und 20 bis 25 Gramm schwer sein, so der Schutzverband. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie in den Jahren 1313/1314.
Nur Schweinefleisch und Majoran im Schafsdarm
Für die Wurst werde bis heute nur bestes grob entfettetes Schweinefleisch verwendet, am Ende werde sie mit der typischen Majoran-Würzung verfeinert und "im Schafsaitling abgedreht", also in Schafsdarm gefüllt. Alle Verarbeitungsschritte müssen in Nürnberg erfolgen. 2003 erhielt die Nürnberger Rostbratwurst den Status der Geschützten geografischen Angabe (g.g.A) nach Europäischem Recht.
Schutzverband Nürnberger Bratwurst betreibt Museum
Das Museum wird dann vom Schutzverband Nürnberger Bratwürste e.V. betrieben. Dieser setzt sich aus den vier industriellen Bratwurstherstellern HoWe, Kupfer, Schlütter's und Wolf-Wurst, der Fleischer-Innung Mittelfranken-Mitte, der Fünf im Weckla GmbH (Bratwursthäusle) und der Stadt Nürnberg zusammen.
Noch vor der Eröffnung im November sollen die Bürger bei den "Stadt(ver)führungen" einen ersten Eindruck vom Bratwurstmuseum bekommen. Bei den "Bratwurstspaziergängen" sollen die geschichtlichen Hintergründe der kleinen Bratwurst erläutert werden.
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