Verpackung eines Unkrautvernichtungsmittels, das den Wirkstoff Glyphosat enthält
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Verpackung eines Unkrautvernichtungsmittels, das den Wirkstoff Glyphosat enthält.

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Glyphosat-Verbot: Welche alternativen Unkrautvernichter gibt es?

Glyphosat-Verbot: Welche alternativen Unkrautvernichter gibt es?

Die Tage von Glyphosat sind "gezählt": Unkrautvernichtungsmittel mit dem umstrittenen Wirkstoff sind bald nicht mehr erlaubt. Was es bei den Alternativen für den heimischen Garten zu beachten gilt.

Was haben die meistverkauften Unkrautvernichtungsmittel gemeinsam? Sie enthalten Glyphosat. Doch das dürfte sich in Deutschland bald ändern. Ab 2024 will das Bundesumweltministerium den Einsatz des Wirkstoffs verbieten - so steht es in der kürzlich beschlossenen Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung.

Der Grund: Seit Jahrzehnten tobt ein erbitterter Streit um die Frage, ob Glyphosat krebserregend ist. Einige Landwirte und Bauernverbände verteidigen den Einsatz von Glyphosat, manche Wissenschaftler und Umweltverbände hingegen sind sich einig, dass der Wirkstoff für Mensch und Natur gefährlich sein kann.

Für die Anwendung zu Hause, auf Spiel- und Sportplätzen sowie in Parks ist praktisch schon jetzt Schluss. Für diese Bereiche gilt das Glyphosat-Verbot bereits seit diesem Monat. Hobby-Gärtner müssen sich somit wohl in Zukunft nach Alternativen umschauen - oder auf altbewährte Strategien zurückgreifen.

Unkraut auf natürlichem Weg verhindern

Für Mensch und Umwelt ist es natürlich am besten, wenn erst gar keine Herbizide eingesetzt werden müssen, also wenn Unkraut auf natürlichem Wege verhindert wird. Eine Möglichkeit: Bodendecker wie der Ysander oder der Balkan-Storchschnabel, also Pflanzen, mit denen Böden flächendeckend und pflegeleicht begrünt werden können. Sie lockern mit ihren Wurzeln nicht nur das Erdreich auf, sie wirken auch gegen Unkraut. Wichtig: Ein effektiver Unkrautschutz tritt erst dann ein, wenn die Bodendecker auch im Winter Blätter tragen.

Im Gartenbeet, unter Bäumen oder anderen Freiflächen kann es sich lohnen, eine etwa fünf Zentimeter hohe Mulchschicht aufzutragen. Diese Schicht aus Grasschnitt, Laub oder Rinde hält den Boden bei Hitze länger kühl, wirkt als organischer Dünger - und beugt Unkraut vor. Durch den geringeren Lichteinfall auf den Boden tut sich das Unkraut schwerer.

Fugenbürste und thermische Behandlung

Gerade auf Gehwegen oder gepflasterten Flächen im Garten können einem Wildkräuter den letzten Nerv rauben. Die Pflänzchen einzeln mit der Fugenbürste aus den Zwischenräumen zu kratzen dauert meist lange und ist anstrengend, dazu wird die Fugenfüllung von Mal zu Mal weniger. Dennoch: Mit der Fugenbürste erwischt man gut die Wurzel. Und wer Moos an den Kragen will, kann auch auf eine elektrische Fugenbürste zurückgreifen.

Auch thermische Behandlungen können ein Teil der Lösung sein. Mit einem Abflammgerät etwa wird das Unkraut kurz angeröstet, der Hitzeschock lässt die Pflanzen nach ein paar Tagen eingehen. Wichtig: trockene und leicht brennbare Materialen vorher aus dem Weg räumen.

Handarbeit oft effektiver als elektrische Geräte

Elektrische Geräte sind dann sinnvoll, wenn großflächig gearbeitet werden kann. Im Beet, zwischen Stauden und Gemüse, braucht es Fingerspitzengefühl. Dort gilt es, dem Unkraut immer wieder die Blätter abzuzupfen, um sie nachhaltig zu schwächen.

  • Zum Artikel: Brennnesseln: Nützlicher als manche Nutzpflanze.

Unkrautzupfen funktioniert am besten nach Regenfällen, denn dann lösen sich die Wurzeln leichter aus der weichen und lockeren Erde. Wenn die Sonne scheint, ist die Hacke oft sinnvoller.

Wie viel bringen Planen und Unkrautvlies?

Gärtner greifen häufig zu Planen, wenn große Beete abgedeckt werden sollen, denn sie lassen sich schnell großflächig ausbringen. Planen lassen kein Wasser hindurch. Als Alternative ist Unkrautvlies beliebt, das wasserdurchlässig ist.

Das Problem: Oft sammelt sich nach einiger Zeit eine Humusschicht auf der Abdeckung, sodass sich schnell wieder Unkräuter ansiedeln. Außerdem beeinträchtigten Plane und Vlies das Bodenleben und den Wasserhaushalt, während das Plastik und die Kunststofffasern zerfallen und sich im Boden absetzen. Nach einiger Zeit sieht das Ganze häufig auch nicht besonders ansehnlich aus, wenn an den Rändern die Folienenden herausschauen.

Pflanzenschutzmittel nicht überall erlaubt

Laut Gesetz dürfen Pflanzenschutzmittel übrigens nicht auf befestigten Freilandflächen eingesetzt werden, die weder landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt werden. Heißt: Gegen Unkraut auf Terrassen, Gehsteigen und Garagenauffahrten dürfen keine Unkrautvernichter eingesetzt werden.

Dadurch soll verhindert werden, dass die Mittel in den nächsten Gully und ins Klärwerk gelangen. Auf Rasenflächen und Beeten hingegen sind chemische Pflanzenschutzmittel erlaubt, sofern sie zugelassen sind, da davon ausgegangen wird, dass Mikroorganismen im Boden die Wirkstoffe zu einem gewissen Teil abbauen.

  • Zum Artikel: Umweltschützer: Pestizide verbreiten sich per Luft kilometerweit.

Hausmittel zum Teil verboten

Wer Alternativen für chemische Unkrautvernichtungsmittel sucht, tendiert möglicherweise zu günstigen Hausmitteln. Tatsächlich sind die aber teilweise verboten. Laut Bayerischer Landesanstalt für Landwirtschaft ist etwa der Einsatz von Gemischen aus Salz und Essig grundsätzlich verboten, wenn sie als Herbizide dienen sollen - ganz egal, ob es sich um befestigte Wege oder Gemüsebeete handelt. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld rechnen.

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