Für viele Menschen vor Ort ist das ein herber Rückschlag: Die Autobahndirektion Südbayern hält eine vollständige unterirdische Verlegung der A94 durch Simbach am Inn im Landkreis Rottal-Inn für nicht sinnvoll. Insbesondere der Teilabschnitt östlich der bestehenden Kläranlage wird wohl aufgrund der Bodenverhältnisse ohne Tunnel auskommen müssen. Das hat Stefan Pritscher von der Autobahn GmbH des Bundes am Donnerstag in der Stadtratssitzung in Simbach mitgeteilt.
Autobahndirektion befürwortet Tunnel nur in Teilen unter Simbach
"Hinter der Kläranlage würde der Tunnel tiefer eintauchen. Allerdings ist die Sandschicht im Boden zu tief und würde erhebliche Schwierigkeiten beim Bau bereiten", erklärte Pritscher in seinem Vortrag. Dafür stünden zu viele Häuser über dem Erdreich, wo gebohrt werden müsste.
Die Autobahn GmbH hatte nach massiven Protesten der Simbacher überprüft, ob und inwiefern eine vollständige unterirdische Verlegung der A94 in Simbach möglich und sinnvoll ist. Dafür hat sie ein Fachbüro mit einem geologischen Fachgutachten beauftragt. Ein Ergebnis: Statt eines Tunnels sei in Teilen eine Einhausung östlich der Kläranlage möglich. Das heißt, die vierspurige Straße verläuft oberirdisch, wird aber mit einer Art Röhre abgedeckt. Auf Höhe der Gartenstraße etwas weiter westlich könne man dem Gutachten zufolge den geplanten Tunnel Richtung Westen um etwa 200 Meter verlängern. "Dadurch würden wir einen besseren Lärmschutz der Siedlung Gartenstraße erreichen", so Pritscher.
Unterschiedliche Varianten und Wünsche
Einige Stadträte äußerten Kritik an den vorgestellten Ergebnissen. So sei es bedenklich, dass die Autobahn mit der vorgestellten Variante durch die Au zwischen Inn und der B12 verlaufe. Es sei ohnehin schon nicht mehr zeitgemäß, eine Autobahn mitten durch eine Stadt hindurchzuführen.
Vor der Sitzung hatten viele Menschen für eine vollständige Untertunnelung Simbachs demonstriert. Die Stadt Simbach hatte einen möglichst langen Tunnel gefordert, um die Belastung der Bürger, insbesondere beim Lärmschutz, so gering wie möglich zu halten. Ursprünglich war eine Variante im Gespräch, bei der die Stadt nur zu einem Teil untertunnelt werden sollte. Diese Variante priorisiert die Autobahndirektion Südbayern mit kleineren Änderungen derzeit.
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