Auf der Fensterbank in einem Reihenhaus in Günzburg stehen Dutzende kleine Chili-Pflanzen. Die Grundlage für Andreas Strobls diesjährige Chili-Soßen. Seit einem Jahr kocht Strobl nicht mehr nur für Familie und Freunde Chili-Soßen, inzwischen verkauft er sie auch – und die Nachfrage ist riesig.
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Mehrere Soßen preisgekrönt
Dass er ein Jahr nach seinem Geschäftsstart bei den "European Hot Sauce Awards" in Berlin mit seinen Soßen mehrere Preise gewinnen konnte, ist für den Günzburger eine absolute Überraschung. "Dass das so kommt, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet", freut sich Strobl. Der Chili-Fan hat mit seiner "Scotch Bonnet"-Soße in der Kategorie "Medium" den ersten Platz geholt und mit "November Pain" Platz drei in der Kategorie "hot".
Der Günzburger ist richtig stolz auf diese Auszeichnung – und seitdem hat auch sein Geschäft ordentlich Fahrt aufgenommen. Deswegen plant er, bei einem Biobauern ein Gewächshaus anzumieten. 400 Chili-Pflanzen sollen da im Frühjahr einziehen – vergangenes Jahr hat Strobl die rund 100 Pflanzen noch im hauseigenen Garten angepflanzt.
Nicht einfach "nur scharf"
Angefangen habe alles damit, dass immer wieder Leute gesagt hätten: "Ich esse eigentlich nicht scharf, aber deine Soße schmeckt", erzählt Strobl im Gespräch mit BR24. Denn dem Günzburger kommt es nicht allein auf den Schärfegrad, sondern vor allem auf den Geschmack an. Und der ist bei jeder seiner Soßen anders. "Die Chili-Soßen in diesem Jahr werden ganz anders schmecken als die im vergangenen Jahr", erklärt Strobl.
Chilis als gesunde Multitalente
Gekocht werden die geschmackvollen Kreationen in der extra eingebauten Küche im Keller. Und zwar mit Schutzanzug, Handschuhen und teilweise sogar mit Maske. Denn die Chilis haben es in sich. Das Capsaicin, der Stoff, der die Chilis scharf macht, reizt Augen und Atemwege, wenn es in konzentrierter Menge auftritt, erklärt Strobl.
Aber in geringerer Dosis sei es gesund. Capsaicin regt die Durchblutung an, sagt Heidrun Schubert, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern in der BR-Sendung "Gesundheit". Auch im Magen. Darum macht Chili fettes Essen leichter verdaulich. Außerdem sei es entzündungshemmend und Capsaicin auf Pflastern entspannt verspannte Muskeln, erklärt Andreas Strobl.
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