Forstamtsleiter Michael Siller (r.) und Revierleiter Ulrich Metzger stehen an einem der Steilhänge im Lechpark.
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Am Steilhang: Forstamtsleiter Michael Siller (r.) und Revierleiter Ulrich Metzger

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Heller und jünger: Lechpark wird fit für die Zukunft gemacht

Er ist das Naherholungsgebiet für alle Landsberger: der Lechpark Pössinger Au im Süden der Stadt. Jetzt wird der Park mit seinen markanten Steilhängen fit für die Zukunft gemacht. Das heißt: Es muss Platz geschaffen werden für junge Bäume.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Von wegen Winterruhe! Das Forstamt Landsberg wird im Dezember mit einer umfangreichen Sanierung der Steilhänge im Lechpark Pössinger Au beginnen. Ziel sei es, die Naturlandschaft entlang des Lechs als artenreichen Lebensraum zu erhalten, so Michael Siller, der Leiter des Forstamts. Zur Sicherheit der Besucher des Lechparks werde es während der Arbeiten im Hang immer wieder zu abschnittsweisen Sperrungen der Wege kommen, die unter anderem zum beliebten Wildpark führen.

Mehr Licht für junge Bäume

Laut Siller werden zunächst Großbäume gefällt, vor allem heimische Eschen, die vom Eschentriebsterben betroffen sind. Dies schaffe auf der Fläche von rund 6,5 Hektar ausreichend Licht und Freiraum für die gewünschte sogenannte Naturverjüngung: Bereits vorhandene Baumarten wie etwa Eichen, Bergahorne oder Ulmen sollen in den entstandenen Lücken heranwachsen.

Revier des äußerst seltenen Mittelspechts

Insgesamt sind nach Angaben des Forstamts 28 heimische Baumarten im Lechpark Pössinger Au nachgewiesen – und auch zahlreiche schützenswerte Tierarten wie Fledermäuse oder sechs verschiedene Spechtarten, darunter der äußerst seltene Mittelspecht. Deshalb liege bei den Arbeiten ein besonderes Augenmerk auf dem Erhalt derer Lebensräume wie etwa Bruthöhlen in Baumstümpfen. Auch der Totholzanteil im Wald soll steigen.

Im Jahr 2008 wurde das Eschentriebsterben, verursacht durch einen Pilzbefall, laut dem Forstamt in Bayern erstmals beobachtet und breite sich seither rasant aus. Es führe zum Absterben einzelner Zweige, ganzer Äste und schließlich des gesamten Baumes. Damit könne der Pilzbefall indirekt auch zur Gefahr für den Menschen werden, wenn abgestorbene Bäume umstürzen oder Steilhänge nicht mehr von gesunden standfesten Bäumen stabilisiert werden.

Langer Atem erforderlich

Laut Forstamtsleiter Siller wird es etwa zwölf bis 15 Jahre dauern, bis der Waldumbau in dem Bereich abgeschlossen ist. Bis dahin werde der Steilhangbereich eingezäunt, um die jungen nachwachsenden Bäume vor Verbiss durch das dort lebende Damwild zu schützen. In den kommenden Wochen werden an den Zugängen zum Lechpark Pössinger Au zudem Tafeln aufgestellt, die Besucher über die Maßnahmen informieren.

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