Für rund 4,7 Millionen Euro ist in dem 1.500-Einwohner-Städtchen Hohenberg an der Eger nahe der tschechischen Grenze ein modernes Seniorenhaus entstanden, das an japanische Architektur angelehnt ist.
Spende von Kazuko Yamakawa
Finanziert wurde der Neubau zum Großteil durch die Spende der japanischen Geschäftsfrau Kazuko Yamakawa. Sie spendete der Stadt aus Dankbarkeit für ihre mehr als 40-jährige Geschäftspartnerschaft mit der Textilfirma Feiler aus Hohenberg insgesamt 3,5 Millionen Euro für die Errichtung eines Seniorenhauses.
Hintergrund: Feiler und Yamakawa
Die Verbindung zwischen den Firmen Feiler und Yamakawa besteht seit mehr als 40 Jahren. Feiler gilt weltweit als der führende Hersteller von echter, buntgewebter Chenille und Frottier mit Chenillebordüren. Seit 1948 fertigt die Firma ausschließlich am Standort Hohenberg Badtextilien, Babyartikel sowie Taschen und Accessoires. 90 Prozent der japanischen Frauen kennen heute das Unternehmen Feiler und seine Produkte – vor allem das "Seifentuch", ein kleines Handtuch, das nahezu jede Japanerin in der Handtasche hat. Mit diesem Seifentuch ist Feiler durch Yamakwa Marktführer in Japan geworden. Die Firma Feiler liefert jährlich rund zwei Millionen dieser Tücher nach Japan. Die Millionenspende ist eine Art Danksagung an die Stadt Hohenberg.
Besonderes Pflegekonzept
Entstanden ist nun eine Residenz für Senioren mit einem offenen Pflegekonzept, bei dem es sich nicht um eine stationäre Einrichtung und damit nicht um ein Senioren- oder Altenheim handelt. Das betonen die Verantwortlichen explizit. Vielmehr sind die Senioren Mieter, die ihrem Bedarf entsprechend pflegerisch betreut werden und in dem Seniorenhaus ein neues Zuhause finden sollen, in dem sie sich wohlfühlen.
Nach dem Wunsch der Stifterin Kazuko Yamakawa soll das Seniorenhaus eine Lebenserleichterung für Seniorinnen und Senioren bringen und zugleich Raum bieten für Kommunikation und Begegnung zwischen Alt und Jung.
Alle Plätze ausgebucht
Eröffnet wurde das Seniorenhaus bereits am 1. Oktober. Schon vor seiner Eröffnung waren alle zwölf Plätze in der ambulant betreuten Wohngemeinschaft ausgebucht. Auf einer Warteliste stehen zehn weitere Interessenten.
Seniorenhaus zum Nulltarif
Neben der großzügigen Spende der japanischen Geschäftsfrau bekam die Stadt Hohenberg bei der Realisierung des Projekts weitere finanzielle Unterstützung, sodass sie das Seniorenhaus im Ortszentrum letztlich fast zum Nulltarif errichten konnte.
So wurde das Grundstück von der Hohenberger Texitilfirma Feiler gesponsert. 300.000 Euro Fördermittel kamen vom Freistaat, die Oberfranken Stiftung unterstützte den Bau mit 560.000 Euro und die Bayerische Landesstiftung mit 325.000 Euro. Eigentümer des Seniorenhauses ist die Yamakawa-Stiftung, Betreiber die Aquila GmbH aus Arzberg.