Allein in der Wettersteinregion hat es laut Polizei in diesem Jahr bereits 21 tödliche Bergunfälle gegeben. In der gesamten oberbayerischen Alpenregion von Garmisch-Partenkirchen bis nach Berchtesgaden sind heuer 39 Menschen ums Leben gekommen. Erst gestern wurde am Wetterstein wieder ein abgestürzter Bergwanderer geborgen.
Seit Corona: Immer mehr Bergsteiger unterwegs
Leonhard Habersetzer von der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei, der immer wieder Menschen aus den Bergen um Garmisch-Partenkirchen rettet und oft auch Leichen bergen muss, sagt, die Zahl der Bergunfälle nehme deutlich zu. Er führt das auf einen seit Beginn der Corona-Pandemie anhaltenden Bergboom zurück: "Es sind immer mehr Bergsteiger, die ihr Abenteuer und ihre Freizeit in den Bergen verbringen wollen."
Gefahren sind Wanderern oft unbekannt
Habersetzer warnt davor, die Gefahren in den Bergen auf die leichte Schulter zu nehmen: "Das kann man schon ziemlich klar sagen, dass sehr viele Bergwanderer und Bergsportler sich nicht ganz im Klaren sind, welchen Gefahren sie sich tatsächlich aussetzen." Oft sei ein falsches oder schlechtes Risikomanagement Ursache für Unglücke, weil die Touren teils unterschätzt würden. So würden Hobby-Wanderer zuweilen das Wetter falsch einschätzen. Stürze beim Bergwandern sind immer noch Unfallursache Nummer 1 bei Bergunfällen.
Wetter schlägt schnell um, Wege werden rutschiger
Bevor man eine Tour antrete, sollte man sich auch erkundigen, wie lange es hell bleibt, besonders im Herbst. Hinzu kommt, dass es auch in den Bergen entsprechend rutschig werde, wenn es regnet, so Habersetzer. Steine und Wege würden glatter. Zudem könne das Wetter gerade im Herbst sehr schnell umschlagen. Auch Schnee sei zu dieser Jahreszeit nicht unüblich. "Auch die Ausrüstung sollte zur Jahreszeit, zum Gelände und zu den Anforderungen passen", so der Bergpolizist.
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