Der ausländische Investor wollte 90 Prozent der Jahn-Aktien kaufen. Das wurde aber in letzter Minute verhindert, weil Schober seinerseits nicht pünktlich bezahlte. Jahn-Vorstandschef Hans Rothammer erzählte, dass ein Mitarbeiter des unbekannten Investors bereits mit einem Vertragsentwurf in seinem Büro saß. Rothammer sagte aber auch, dass ein Verein, in dem ein Scheich oder ein Oligarch mitredet, nicht zu vermitteln sei. Das wäre so wörtlich ein "Megagau" gewesen und hätte womöglich das Ende des Profifußballs in Regensburg bedeutet.
"Für den Verein wäre es schlimm gewesen, Spielball eines Scheichs zu sein." Jahn-Vorstandschef Hans Rothammer
Tretzel springt ein
Inzwischen hat Volker Tretzel die Aktien zurückgekauft und an den Jahn weiter verkauft. Wie genau der Jahn den Rückkauf seiner Aktien bezahlt, will Rothammer erst in den kommenden Wochen sagen. Ein Kreis regionaler Unternehmer wird dem Jahn laut Rothammer helfen.
Überraschende Übernahme
Philipp Schober hatte Mitte Juni völlig überraschend die Mehrheitsanteile an der Kapitalgesellschaft des Fußballzweitligisten SSV Jahn Regensburg vom Immobilieninvestor Volker Tretzel übernommen. Tretzel ist eine der Schlüsselfiguren der Regensburger Korruptionsaffäre und wegen Bestechung in zwei besonders schweren Fällen angeklagt.
Doch Schober bekam bald Gegenwind. Es wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen Schober wegen Betrugs und Insolvenzverschleppung ermittelt. Nach nur wenigen Wochen sprach sich der Verein für ein Ende der Zusammenarbeit aus. Auch die Fans versuchten mit diversen Aktionen, Stimmung gegen Schober zu machen.