Mit "Wally" und "Bavaria" kehrt der größte Greifvogel der Alpen nach mehr als 100 Jahren wieder in die bayerischen Berge zurück. Die beiden Bartgeier-Damen ließen den riesigen Medienrummel relativ ruhig über sich ergehen. Wenngleich ihr Herz schon ganz schön pochte, wie Anton Wegscheider vom Landesbund für Vogelschutz schilderte, als er die Jungvögel auf den Arm nahm.
Hoffnung, dass sich die Population nun vergrößert
Umweltminister Thorsten Glauber sagte zum BR, mit der Auswilderung würde Natur- und Artenschutzgeschichte geschrieben. Die Wiederansiedlung des Bartgeiers in Bayern sei ein Lückenschluss zwischen den Westalpen und den Ostalpen.
Glauber hofft, dass sich die Population auch mithilfe der Wiederansiedelung im Nationalpark vergrößert. Dann werde über dem Königssee ein Vogel fliegen, der imposant und ungefährlich sei, weil er ein Aasfresser ist. Es sei somit ein ganz besonderes Tier, dass in den bayerischen Alpen wieder angesiedelt werde.
Bartgeier werden mit Kraxen zu einer Felsennische gebracht
Die jungen Bartgeier werden jetzt in einer aufwändigen Aktion in ihren Boxen mit Kraxen zu einer Felsennische im Gebiet der Reiteralm hochgetragen. Der Weg ist steil, am letzten Anstieg mussten sogar Seile verbaut werden.
Auch in ihrer neuen Bleibe ist alles vorbereitet: "Wally" und "Bavaria" werden mit Kameras 24 Stunden täglich überwacht, damit das Aufzuchtprogramm ein Erfolg wird. Ende Juni werden die jungen Bartgeier flügge sein und dann auch ihre Horste in der Felsennische verlassen.
Bartgeier kann man auf Facebook beobachten
Der Nationalpark Berchtesgaden beteiligt sich mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) an dem internationalen Projekt zur Wiederansiedelung des Bartgeiers in den Alpen.
Das Bartgeier-Projekt ist auf zehn Jahre angesetzt. Jedes Jahr sollen zwei bis drei Jungtiere im Nationalpark ausgewildert werden, um die Population zu vergrößern.
Der Greifvogel, der sich hauptsächlich von Aas und Knochen ernährt, kehrt damit nach mehr als 100 Jahren wieder in die deutschen Alpen zurück. Interessierte können die Auswilderung auf der Facebook-Seite des Nationalpark Berchtesgaden verfolgen.
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