Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der ehemalige Präfekt der Römischen Glaubenskongregation, hat die gemeinsamen Abendmahlgottesdienste katholischer und evangelischer Christen beim Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main kritisiert. Dies sei "eine Provokation des Lehramtes der katholischen Kirche", teilte Müller der Deutschen Presse-Agentur mit.
Katholiken und Protestanten feiern Abendmahl und Eucharistie
In vier Präsenzgottesdiensten waren am Samstagabend in Frankfurt Katholiken eingeladen worden, am evangelischen Abendmahl teilzunehmen, während Protestanten umgekehrt die katholische Eucharistie mitfeiern konnten. "Niemand kann eigenmächtig und nach eigenem Gusto die Gegensätze zwischen evangelisch-protestantischem und katholischem Glaubensbekenntnis für nebensächlich erklären oder ignorieren", kommentierte Müller. "Wer sich im Widerspruch zur katholischen Lehre und ihrer verbindlichen Auslegung durch das römische Lehramt verhält, ist nicht mehr katholisch."
Gerhard Ludwig Müller war zehn Jahre lang Bischof von Regensburg, von 2002 bis 2012. Von 2012 bis 2017 leitete er die Glaubenskongregation. Die Behörde wacht über die Reinheit der katholischen Lehre.
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