Mann füllt Wasserglas am Hahn (Symbolbild)
Bildrechte: BR/Lisa Hinder
Bildbeitrag

Mann füllt Wasserglas am Hahn (Symbolbild)

Bildbeitrag
>

Kein Chlor mehr im Gersthofer Trinkwasser

Kein Chlor mehr im Gersthofer Trinkwasser

Nach über zwei Jahren chlort die Stadt Gersthofen ihr Trinkwasser nicht mehr. Seit Freitag sind alle drei Dosierer für das Trinkwassernetz abgestellt. Zur Sicherheit wird das Wasser jeden Tag an zwölf verschiedenen Entnahmestellen kontrolliert.

Die Stadt Gersthofen im Landkreis Augsburg hat am Freitag (27.05.22) ihre Trinkwasserchlorung beendet. Laut Mitteilung der Stadt hat der erste Bürgermeister, Michael Wörle, am Trinkwasserschacht am Römertor den dort installierten Chlordosierer persönlich abgestellt.

Kein Chlordosierer mehr am Trinkwassernetz

Alle drei Dosierer für das Gersthofer Trinkwassernetz sind nun vom Netz getrennt. Michael Wörle zeigte sich erfreut über diesen Schritt, der nach mehr als zwei Jahren Chlorung und vielen Umbaumaßnahmen am Trinkwassernetz und im Wasserwerk erfolgte:

"Hier möchte ich mich vor allem für die große Geduld der Bürgerinnen und Bürger bedanken. Ich möchte aber auch den Mitarbeitern des Wasserwerks Gersthofen meine Wertschätzung für Ihre hohe Einsatzbereitschaft zum Ausdruck bringen." Michael Wörle, erster Bürgermeister Gersthofens

Das Trinkwasser wird täglich an insgesamt zwölf Probeentnahmestellen in und um Gersthofen kontrolliert.

Chlorung in Schwaben - kein Einzelfall

In Schwaben mussten in den vergangenen Jahren einige Gemeinden ihr Wasser chloren oder abkochen. Neben Gersthofen waren das unter anderen Bibertal, Dinkelscherben, Kammeltal oder Donauwörth.

Altes Trinkwasser-Rohrsystem und zu große Rohre

Vielerorts in Schwaben sind die Rohre schon 40 bis 50 Jahre alt und entsprechend marode. Abgesehen von möglichen Schäden an Gebäuden, Straßen oder Gehwegen können bei Rohrbrüchen auch Keime ins Wasser gelangen. Laut dem Landesamt für Umwelt in Augsburg muss jede siebte Leitung in den kommenden Jahren erneuert werden. Mancherorts wurden aber auch die Wasserrohre im Hinblick auf die Löschwasserversorgung zu groß dimensioniert, sodass sie im Normalbetrieb nicht mit ausreichend Druck durchspült werden. Das kann zu Verkeimung führen.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!