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Hassmails treffen Nürnberger Pfarrerin

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Kirche unterstützt Pfarrerin nach Hassmail-Attacke

Kirche unterstützt Pfarrerin nach Hassmail-Attacke

Die evangelische Kirche stellt sich hinter die Pfarrerin der Nürnberger Jakobskirche, Simone Hahn. Diese hatte weit über 100 Hass-Mails bekommen, weil sie während einer Pegida-Veranstaltung die Kirchenglocken hatte läuten lassen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die evangelische Kirche in Bayern gibt einer Nürnberger Pfarrerin Rückendeckung, die weit über 100 Hass-Mails aus dem rechtsextremen Milieu bekommen hatte. Regionalbischof Stefan Ark Nitsche erklärte, er sei entsetzt über die teilweise menschenverachtende Sprache, mit der die Pfarrerin überschüttet werde. "Wo Menschen in ihrer Würde verletzt werden, können wir nicht schweigen", so Ark Nitsche.

Glockenläuten während Pegida-Kundgebung

Die Pfarrerin der Jakobskirche, Simone Hahn, hatte anlässlich einer Pegida-Kundgebung am 11. März 2018 auf dem Platz vor der Kirche die Kirchenglocken läuten lassen und zum Gebet aufgerufen. Auf dem rechtspopulistischen Blog "politically incorrect" wurde daraufhin aufgerufen, der Pfarrerin "auf die Sprünge zu helfen". Dabei war ihre dienstliche Email-Adresse angegeben.

Pfarrerin übel beschimpft

Nach dem Aufruf seien im Minutentakt Mails eingegangen, erzählt Simone Hahn dem Bayerischen Rundfunk. "So ein Ausmaß an Hass ist mir noch nie begegnet", sagte sie. Dabei richteten sich die brutalen Verbalattacken auch gezielt gegen sie als Frau. "Das hat mich sehr getroffen", sagte sie.

Pegida-Redner Michael Stürzenberger

Der Artikel auf dem Blog stammt von Michael Stürzenberger aus München. Dieser ist eine der zentralen Figuren des islamfeindlichen Spektrums in Bayern. Das geht aus dem Bayerischen Verfassungsschutzbericht hervor. Simone Hahn hat Anzeige wegen Beleidung gestellt. Die evangelische Kirche hat ihr eine auf Medienrecht spezialisierte Anwaltskanzlei zur Seite gestellt.

Regionalbischof: Angriffe nicht einfach hinnehmen

Regionalbischof Stefan Ark Nitsche sagte: "Als Christen nehmen wir es nicht gleichgültig hin, wenn gegen andere Menschen gehetzt wird, nur weil sie eine andere Religion, eine andere Hautfarbe oder eine andere Herkunft haben. Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes." Dies entspricht dem ersten Artikel des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. In diesem formulierten die Autoren des Grundgesetzes nach dem zweiten Weltkrieg: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."