Eine Person hält viele Einkaufstaschen in einem Einkaufszentrum.
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Konsumlaune der Verbraucher weiterhin schlecht

Konsumlaune der Verbraucher weiterhin schlecht

Die Stimmung der deutschen Verbraucher setzt im Februar ihren negativen Trend fort. Das geht aus der aktuellen Konsumklimastudie hervor, die der Nürnberger Marktforscher GfK mit dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen erstellt hat.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Schon seit Mitte vergangenen Jahres stagniert das Konsumklima auf niedrigem Niveau. Zwar schätzen die Menschen in diesem Monat die Konjunkturaussichten für die kommenden zwölf Monate wieder etwas positiver ein, Konsum-Experte Rolf Bürkl spricht jedoch von einem "zarten Pflänzchen", das noch keine Trendwende erkennen lasse.

Angst um Job lässt Sparneigung steigen

Dagegen wächst der Pessimismus im Hinblick auf die eigenen Einkommenserwartungen. Denn die schwierige Situation in der Auto- und Zulieferindustrie, aber auch in anderen Branchen, ruft eine größer werdende Sorge um den eigenen Arbeitsplatz hervor. Folglich halten die Konsumenten ihr Geld zusammen: Die Neigung zu größeren Anschaffungen geht weiter zurück, und die Sparneigung wächst. Konsum-Experte Bürkl sieht daher auch weiterhin keinerlei Anzeichen für eine Verbesserung der Konsumlaune in Deutschland: "Nach wie vor ist die Verunsicherung unter den Konsumenten groß und die Planungssicherheit fehlt."

Politik steht vor großen Aufgaben

Nach den vorgezogenen Neuwahlen zum Bundestag sieht Bürkl die Politik vor enormen Herausforderungen: "Die zügige Bildung einer neuen Bundesregierung nach den Bundestagswahlen und eine rasche Verabschiedung des Haushaltes für dieses Jahr würden sowohl bei Unternehmen wie auch privaten Haushalten zu mehr Planungssicherheit führen. Damit wären wichtige Rahmenbedingungen gegeben, damit die Verbraucher wieder eher bereit wären, Geld auszugeben und den Konsum zu beleben", resümiert der Konsumforscher.

Einkommenserwartungen auf 13-Monats-Tief

Allerdings dürfte diese erhoffte Trendwende nur langsam einsetzen, denn die Einkommenserwartungen befinden sich im Februar auf einem 13-Monats-Tief. Als Gründe nennen die Befragten in erster Linie die gestiegenen Preise, eine unsichere wirtschaftliche beziehungsweise politische Lage und die Unzufriedenheit mit der Politik.

Meldungen zu drohenden Werkschließungen, Produktionsverlagerungen ins Ausland sowie Personalabbau in der deutschen Industrie, besonders bei Pkw-Herstellern und deren Zulieferern, führen zu steigenden Sorgen um den Arbeitsplatz. Verschärft wird die Situation noch dadurch, dass aufgrund der schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung die Zahl der Unternehmenspleiten deutlich gestiegen ist und voraussichtlich noch weiter steigen wird. Deshalb werden viele private Haushalte weiterhin vorsichtig mit ihren Ausgaben umgehen.

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