Bayern Trend Juli 2018: Sonntagsfrage Landtagswahl
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"Kontrovers"-BayernTrend: CSU fällt auf historischen Tiefstand

"Kontrovers"-BayernTrend: CSU fällt auf historischen Tiefstand

Drei Monate vor der Landtagswahl in Bayern ist die CSU in der Wählergunst auf ein neues Umfrage-Tief gefallen. Laut dem "Kontrovers"-BayernTrend würden derzeit nur 38 Prozent der Wähler ihre Stimme der CSU geben - so wenige wie nie zuvor.

Von
BR24 Redaktion

Über dieses Thema berichtet: Kontrovers am .

Bayerns Ministerpräsident und CSU-Spitzenkandidat Markus Söder muss ein Vierteljahr vor der Landtagswahl im Oktober weiter um die absolute Mehrheit bangen. Wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, käme die CSU laut einer repräsentativen infratest-dimap-Umfrage des BR-Politikmagazins "Kontrovers" auf 38 Prozent. Das sind 3 Prozentpunkte weniger als im Mai - und ein historischer Tiefstand im BayernTrend. Die CSU verliert demnach gegenüber Mai insbesondere Rückhalt bei älteren Wählern und bei Frauen.

Grüne bleiben zweitstärkste Kraft

Profitieren können von der Schwäche der CSU zum einen die Grünen, die der Umfrage zufolge weiter zweitstärkste Kraft in Bayern sind: Sie gewinnen im Vergleich zum Mai zwei Prozentpunkte und kämen bei einer Landtagswahl aktuell auf 16 Prozent - das ist ihr zweithöchster Wert in einem BayernTrend.

Die SPD legt einen Punkt auf 13 Prozent zu, die AfD bleibt mit 12 Prozent unverändert. Wie die Grünen verbuchen auch die Freien Wähler ein Plus von zwei Punkten: Sie kämen im Moment auf 9 Prozent. Die FDP verliert einen Punkt und wäre mit 5 Punkten knapp im Landtag, die Linke würde mit vier Prozent (plus 1 Punkt) den Einzug ins Landesparlament aktuell verpassen.

Landtagswahl: Jeder Zweite noch nicht festgelegt

Allerdings legt sich ein Großteil der bayerischen Wähler noch nicht abschließend fest: 55 Prozent schließen laut BayernTrend nicht aus, dass sich ihre aktuelle Parteipräferenz bis zum 14. Oktober noch ändert. Nur 45 Prozent sind sich dagegen vergleichsweise sicher, dass sie bis zur Landtagswahl bei ihrer aktuellen Parteipräferenz bleiben werden. Vor fünf Jahren waren im Juli schon 59 Prozent weitgehend festgelegt, während sich 40 Prozent für Änderungen bis zum Wahltag offen zeigten.

Sympathie für CSU-Alleinregierung eingebrochen

Da es aktuell für die Fortsetzung der CSU-Alleinregierung nicht reichen würde, müssten sich die Christsozialen wie 2008 einen Koalitionspartner suchen. Den größten Zuspruch in der Bevölkerung findet momentan ein Bündnis der CSU mit den Freien Wählern (43 Prozent), gefolgt von einer CSU-Regierung mit den Grünen (42 Prozent). Während die Unterstützung der Bayern für eine Koalition von CSU und Freien Wählern gegenüber Mai gewachsen ist (plus 3 Punkte), hat Schwarz-Grün an Zuspruch verloren (minus 3 Punkte).

Eine Neuauflage des schwarz-gelben Bündnisses von 2008 befürworten derzeit 35 Prozent der Bayern (unverändert), Schwarz-Rot fänden 33 Prozent (minus 1 Punkt) gut oder sehr gut. Eingebrochen sind die Sympathien für eine CSU-Alleinregierung: Nur noch 31 Prozent sehen das aktuelle Regierungsmodell positiv (minus 11 Punkte), mehr als zwei Drittel (67 Prozent) bewerten es kritisch.

Bayern sehen AfD ambivalent

Die Rolle der AfD beurteilen die Wahlberechtigten in Bayern ambivalent: Immerhin 83 Prozent sind der Meinung, dass die AfD zu wenig Distanz zu rechtsextremen Positionen wahre. Zugleich lobt aber jeder Zweite, dass die Partei bestimmte Dinge zumindest beim Namen nenne (52 Prozent). Und 46 Prozent finden, dass die AfD besser als andere Parteien verstanden habe, dass sich viele Menschen einfach nicht mehr sicher fühlten. Mehr als jeder Dritte findet es gut, dass die AfD den Zuzug von Ausländern und Flüchtlingen stärker begrenzen will als andere Parteien (37 Prozent) und dass sie den Einfluss des Islam in Deutschland verringern will (36 Prozent).

Für die repräsentative Umfrage des BR-Politikmagazins "Kontrovers" hat das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap vom 11. bis 16. Juli in Bayern 1.001 Wahlberechtigte telefonisch interviewt.