In Karlstadt liegen Trauer und Wehmut über die Krankenhausschließung in der Luft. Die Schließung ging scheibchenweise: Das letzte Baby kam am 29. Dezember 2011 zur Welt. Ende 2015 fiel die Entscheidung für nur noch ein Zentralklinikum. Das bedeutete das Aus für Karlstadt und mit dem Neubau des Zentralklinikums in Lohr auch für Marktheidenfeld. Bereits zum 1. April diesen Jahres warfen die Chirurgen das Handtuch und auch die Notfallaufnahme fiel damit in Karlstadt weg.
Keine Kündigungen
Es wird laut Klinikleitung keine betriebsbedingte Kündigung für das Krankenhauspersonal geben. Die 131 Mitarbeiter werden nach Lohr oder Marktheidenfeld mitgenommen und wechseln auch in andere Einrichtungen. Den 1. Oktober hat das Klinikum gewählt, weil im Lohrer Krankenhaus die Brandschutzertüchtigung fertig ist und dort wieder mehr Betten zur Verfügung stehen.
Zukunftskonzept für Karlstadt
Im Karlstadter Krankenhaus bleibt die Küche bestehen für das benachbarte Seniorenheim der Heroldstiftung und auch die Klinikumverwaltung mit 43 Personen. In einer Pressekonferenz wird heute Mittag das Nachnutzungskonzept für das Krankenhaus vorgestellt. Es werde ein Jahr dauern, bis im Krankenhaus beispielsweise die Bäder zurückgebaut sind und das Haus als Ärztehaus und für andere ambulante Einrichtungen nutzbar wäre. Auch das benachbarte Seniorenheim werde berücksichtigt, so Klinikreferent Gregor Bett.
Aktion der Bürgerinitiative
Die Bürgerinitiative Krankenhaus Karlstadt verabschiedet das Krankenhaus am Samstag von 10 bis 12 Uhr mit einem Trauerzug vom Krankenhaus zum "Notlazarett" auf dem Lidl-Parkplatz. Laut BI-Sprecherin Maria Schneider wird eine Trauerrede gehalten und es werde auch ein Kondolenzbuch ausliegen.