Markante Hörner, hellbraunes Fell, klappernde Hufe – und ein pinkes Halfter. Das ist Molli, die berühmte Kuh aus Murnau. Die Besitzerin Paula und ihre Freundin Lilli lieben es, mit Molli – einer echten Murnau-Werdenfelser Kuh – spazieren zu gehen. Aber nicht nur auf dem Bauernhof, sondern auch in der Fußgängerzone mitten in der Murnauer Innenstadt.
Molli ist eine echte Attraktion
Molli ist fast so groß wie die beiden 15-Jährigen, aber so zahm, dass sie kein Problem damit hat, zwischen Wochenmarkt, Autoverkehr und Reinigungsarbeitern spazieren zu gehen. "Wir haben viele Kälber auf dem Bauernhof", erzählt Paula. "Aber irgendwann haben wir gemerkt, dass sie die bravste ist und sind halt einfach mal raus aus dem Hof mit ihr auf die Straße."
Beliebtes Fotomotiv
Und Molli ist ein echter Hingucker. Keine zehn Meter können die Freundinnen gehen, ohne dass Passantinnen stehen bleiben und die Kuh streicheln oder fotografieren wollen. "So was gibt’s in Berlin nicht auf der Straße", sagt eine Frau Mitte 50 und freut sich. "Toll! Mal was anderes, als immer nur mit einem Hund spazieren zu gehen", ruft eine andere, die gerade mit einer Freundin einen Kaffee im Untermarkt trinkt.
Menschen sind ihr lieber als andere Kühe
Tatsächlich mag Molli Menschen viel lieber als andere Kühe, erzählt Paula: "Auf dem Bauernhof steht sie immer abseits von der Herde, aber wenn wir kommen, dann fängt sie immer an zu muhen." Und Lilli ergänzt: "Wenn Molli Angst hat, dann versteckt sie sich immer hinter uns." Für die beiden ist Molli eine richtige Freundin: "Ich vertrau ihr sehr", sagt Paula. "Im Gegensatz zu Freundinnen aus der Schule, wird sie niemals unsere Geheimnisse weitererzählen."
- Zum Podcast: "Die Kuh - Nutztier und Kultfigur"
Tierschützer sind skeptisch
Aber nicht alle sind so begeistert von der spazierenden Kuh. An Halloween letztes Jahr gab es Stress mit einer Tierschützerin. Immer wieder runzeln Passanten die Stirn und kritisieren, der Asphalt sei nicht gut für so ein Tier. Kein Problem, meinen Lilli und Paula. So bekommt die Molli Hornhaut an den Hufen.
Bauer Josef: "Ein bisschen leichtsinnig sind wir schon"
Paulas Papa Josef, der seinen Bauernhof direkt neben der Straße hat, auf der Molli spazieren geht, unterstützt die Freundinnen grundsätzlich, sagt aber auch: "Ein bisschen leichtsinnig sind wir schon. Am Ende ist es immer noch ein Tier, die haben auch ihre Launen." Er zeigt auf die pinke Leine und meint: "Da müssen wir schon wachsam sein und nicht mit so nem lockeren Strick rumlaufen." Paula lacht und sagt: "Wir passen schon auf…"
Molli hat sogar einen eignen Instagram-Account
Molli wird von Paula und Lilli ganz schön verwöhnt. Sie hat nicht nur einen eigenen Fressnapf in pink mit der Aufschrift "Molli Monster", sondern sogar einen eigenen Instagram-Account: "Molli on Tour". Den hat Lilli erstellt. "Da posten wir regelmäßig Bilder und Videos von unseren Ausflügen und Abenteuern", erzählt sie.
Und davon wird es hoffentlich noch viele geben. Die Mädchen haben für ihre Molli alles in Bewegung gesetzt, um Bauer Josef zu überzeugen, sie nicht, wie alle anderen Kühe, irgendwann zu schlachten. "Ich werd sie niemals hergeben", erzählt Paula. "Sie wird Kälber bekommen und dann reiten wir mit ihr durch Murnau."
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